Full text: Überblick über alle Fernsprechanlagen mit Wählbetrieb

ler 
  
     
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
   
  
  
     
M 
[64] teilt mit, daß das nach Bild 117 teilweise doppelt gerichtete Bündel 
ebensoviel leistet wie 2 getrennte einfach gerichtete Bündel von je 
3 Leitungen (also 6 Leitungen). 
f) Mehrfachausnutzung. 
In allen bisher beschriebenen Anordnungen dient jede Leitung 
und jeder Wähler immer nur für eine Verbindung. In einem 500 teiligen 
Wähler sind während der einen Verbindung 499 Kontakte tot. Man hat 
sich die Aufgabe gestellt, Wähler zu bauen, über welche gleichzeitig 
mehrere Verbindungen bestehen können. Unter Mehrfachausnutzung 
eines Wählers versteht man die Verwendung von Wählern mit einem 
Feld, einer Antriebsvorrichtung, mehreren Eingängen und mehreren 
Einstellgliedern derart, daß nach der Einstellung eines Einstellgliedes 
die Antriebsvorrichtung für eine weitere Verbindung über ein anderes 
Einstellglied wieder freigegeben wird. Wir kommen 5. 153 auf diese 
Anordnung zurück. 
Die Mehrfachausnutzung der Leitungen ist schon lange bekannt: 
die sog. Viererleitung hat 2 Stammleitungen, die an beiden Enden ın 
Übertragern enden. Die Mitten der Übertrager sind angezapft und »über- 
lagern« einen dritten Kanal auf die Stammleitungen. Wir kommen 
darauf bei der Besprechung der Wechselstromwahl zurück (S. 108). 
In den Ver. Staaten will man aber auch Gleichstromwahl für 
Viererleitungen benutzen. Das wird S. 104 beschrieben. 
g) Halbselbsttátige Systeme. 
In der Einführungszeit des Wahlbetriebes sagten viele seiner Gegner, 
daB die Teilnehmer schwerlich den Nummernschalter richtig bedienen 
würden. Ferner seien viele Teilnehmer an die Hilfe der Beamtinnen ge- 
wóhnt, wenn sie aus irgendwelchen Gründen auf Schwierigkeiten bei 
ihren Verbindungen stofen. Die Einfügung einer Beamtin set daher 
unerlàBlich. Die wirtschaftlichen Vorzüge des Wüáhlbetriebes, vor allem 
in groBen Netzen, wurde nicht bestritten. Und so schuf man die halb- 
selbsttätigen Systeme, kurz »Y, Wählsystem« in welchen der Teil- 
nehmer durch eine Vorwahl eine freie Beamtin erreicht, die für ihn 
wählt. Der stichhaltigste Grund für die Verwendung der % Wähl- 
systeme waren wohl, dab man ein zu schnelles Veralten der noch guten 
ZB-Sprechstellen fürchtete; man scheute die Kosten der Sprechstellen 
mit Nummernschalter. Das Ansetzen eines Nummernschalters an eine 
ZB-Sprechstelle betrachtete man als »Flickerei«. 
So baute man 1912 Dresden mit 17000 Anschlüssen halbselbsttätig. 
Auch in den Ver. Staaten hàtte die A. T: T. Co. noch Bedenken gegen 
den vollselbsttátigen Betrieb und baute 1915 das erste Wähleramt der 
A. T. T. Co. (Newark N. J.) mit Stangenwählern noch halbselbsttätig. 
Dresden wurde etwa 1920 auf vollselbsttätigen Betrieb umgestellt. 
  
  
  
  
  
 
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.