Full text: Grundzüge der Geognosie und Geologie

  
Vorrede. 
Die nach des Verfassers Tode durch mich besorgte vierte Auf- 
lage seines Werkes unterscheidet sich in Umfang und Inhalt wesent- 
lich von der vorhergehenden. Eine Aenderung des ganzen, in der 
dritten Auflage befolgten Planes habe ich in so ferne vorgenommen, 
als vor der historischen Geologie ein besonderer Abschnitt ein- 
geschoben wurde, welcher der Darstellung jener geologischen Ver- 
änderungen gewidmet ist, die noch heute auf der Erde vor sich 
gehen. Ich hielt es für zweckmässig, diese „Geologie der Gegen- 
wart“ der Entwicklungsgeschichte des Planeten voranzuschicken, 
da ja nur die Kenntniss der noch gegenwärtig vor sich gehenden 
Veränderungen uns über die Rolle belehren kann, welche dieselben 
Kräfte während der unserer Vorstellung unmessbar erscheinenden 
geologischen Perioden gespielt haben. 
Wiederholte Erkrankung hat mich gehindert, das vorliegende 
juch so schnell fertig zu stellen, als es wünschenswerth gewesen 
wäre. Die vor längerer Zeit veröffentlichten ersten Lieferungen 
stehen daher heute hinter den raschen Fortschritten, welche gerade 
auf den betreffenden Gebieten seither gemacht wurden, mehr weniger 
zurück, während die späteren Abschnitte, welche die historische Geo- 
logie zum Gegenstande haben, dafür zeugen mögen, dass ich bestrebt 
war, auch die neueren Forschungsergebnisse zu verwerthen. Dem- 
ungeachtet habe ich gerade in Bezug auf die Entwicklungsgeschichte 
des organischen Lebens auf unserer Erde einen Irrthum zu be- 
richtigen, der in der auch von mir angenommenen Meinung besteht, 
dass die dicotyledonen Pflanzen erst seit der Cenoman-Zeit zur 
Entfaltung gelangten. O. Feistmantel zeigte hingegen vor kurzem 
in einer in der Zeitschrift der Deutschen geologischen Gesellschaft 
   
    
  
   
    
  
  
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
	        
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