Full text: Grundzüge der Geognosie und Geologie

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
Pareiasaurus aus der Trias Süd- Afrikas hingegen dürfte zu den herbivoren 
Dinosauriern zu stellen sein. 
Aetosaurus ferratus Fraas, ein klemerer, durch den vogelühnlicehen Bau 
seines Schüdels und die vollstindige Panzerung durch regelmüssige in Reihen ge- 
ordnete Hautschilder ausgezeichneter Saurier, von welchem eine Gruppe von 24 Indi- 
viduen im Stubensandstein des mittleren Keuper von Kaltenthal unweit Stuttgart 
aufgefunden wurde, gehórt wohl auch zu den Dinosauriern. 
Dinosauriern dürften endlich auch die Fussspuren im triadischen Connecticut- 
Sandstein angehören, welche früher allgemein Vögeln zugeschrieben wurden („Orni- 
thichnites‘“). Marsh versichert jedoch, häufig vor den Eindrücken der grossen 
Hinterfüsse diejenigen kleiner Vorderfüsse beobachtet zu haben, so dass die Ein- 
drücke von vierfüssigen Thieren herrühren müssen, welche sich hauptsächlich 
nittels der Hinterfüsse bewegten, zuweilen aber auch die Vorderfüsse auf deı 
   
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Boden setzten, wie dies dem Extremititenbau der Dinosaurier entspricht. 
Säugethier-Reste kommen in den Ablagerungen der Trias zwar 
nur vereinzelt vor, doch sind mehrere Gruppen der Beutelthiere durch 
triadische Vorläufer vertreten. 
Schon lange ist aus dem rhätischen Bonebed ein zweiwurzeliger Backenzahn 
mit mehrspitziger Krone bekannt: JMicerolestes antiquus, von Plieninger bei der 
Sehlósslesmühle zwischen Waldenbuch und Echterdingen entdeckt, während ähnliche 
Zähnchen später auch in den rhütischen Schichten Englands, bei Frome ih Somer- 
setshire aufgefunden wurden. In den rháütischen Schichten Englands wurde noch 
eine weitere Form: Hypsiprymnopsis Rhaeticus Dawkins aufgefunden, deren Zahn- 
bau an die recente Künguruh-Ratte und an Plagiaulax aus den Purbeckschichten 
erinnert; in der nordamerikanischen Trias des Chatam-Kohlenfeldes von Nord- 
Carohna hingegen fand sich Dromatherium sylvestre Fminons in einem fast voll- 
ständigen Unterkieferast, dessen Bezahnung am meisten jener der recenten Gattung 
Myrmecobius, sowie den jurassischen Gattungen T'riconodon und Spalacotherium 
gleicht. Einen eigenthümlichen Bau weist jenes kleine, neunhóckerige Zühnchen 
aus dem württembergischen Bonebed auf, welches Praes T'riglyphus genannt hat, 
es zeigt Aehnlichkeit mit den Zühnen von T'rétylodon Owen aus der südafrika- 
nischen Karooformation, von welchem der ganze Schüdel bekannt ist. Die Be- 
zahnung von T'ritylodon erinnert einigermassen, zumal in der Entwicklung dei 
Schneidezähne, an das Gebiss der Nagethiere. 
Verbreitung und Gliederung. 
Wie bereits oben (pag. 598) bemerkt, ist die Entwicklung der Trias- 
formation in den einzelnen Gebieten ihrer Verbreitung eine ganz ver- 
schiedene, und kann man im wesentlichen zwei Hauptentwicklungsarten 
unterscheiden: eine terrestre, des New red sandstone und eine marine, 
welche man auch wegen ihrer ausgezeichneten Entwicklung in den Alpen 
als ,,alpine* bezeichnen kann. Der weiten Verbreitung der Triasbildungen 
von alpinem Charakter wurde bereits Erwáhnung gethan (pag. 599), viel 
beschränkter ist jene der terrestren Ablagerungen vom Charakter des
	        
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