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der Schwere bleibt bei ihr für gewóhnlich unberücksichtigt. Von der
inneren kinetischen und potentiellen Energie, die jeder Kórper von be-
stimmter Temperatur vermóge seines Wüàrmeinhaltes besitzt, werden nur
die Änderungen (Zu- oder Abnahme) verfolgt.
Die Energie tritt bald als mechanische, bald als thermische oder in
noch anderer Form (als elektrische oder chemische) auf. Ein wirklicher
Verlust an Energie, das heißt eine Vernichtung derselben ihrer Menge
nach, kann niemals stattfinden. Die Verluste an Energie, welche wir an
unsern Maschinen infolge von Reibung, Stößen usw. beobachten, sind
nur Verluste für die beabsichtigte Wirkung der Maschinen, niemals wirk-
liche Verluste, In allen solchen Fällen wird nur die eine Art der Energie
in die andere umgesetzt. Die Energie des Weltalls bleibt konstant.
S 3. Zustand und Zustandsinderungen der Kórper. Der jeweilige
Zustand eines Kórpers kann als bestimmt angesehen werden, wenn
1. sein spezifisches Volumen v, das ist das Volumen der Ge-
wichtseinheit (cbm/kg),
2. sein spezifischer Druck p, das ist der Druck senkrecht auf
die Oberflächeneinheit (kg/gm), und
3. seine Temperatur 7 (? C)
gegeben sind. Bei vielen Körpern genügen erfahrungsgemäß aber auch
schon zwei von diesen drei Größen, da die dritte in bestimmter Abhängig-
keit zu den beiden andern steht.
Zustandsänderung nennt man jeden Vorgang, bei dem ein Körper
durch Wärmezu- oder -abfuhr aus einem Zustand in einen anderen über-
geführt wird. Die Zustandsgleichung gibt die Beziehungen, die zwischen
p, v und 7 wáhrend einer Zustandsánderung herrschen.
Bei der unendlich kleinen Zustandsänderung von 1 kg eines Kôrpers,
dessen. äußere kinetische Energie Null ist, wird die zugeführte Wärme-
menge dQ im allgemeinen die Temperatur des Körpers erhöhen und
dessen Volumen vergrößern. Die Wärmemenge dQ muß dabei drei
Arbeiten verrichten. Zur Erhöhung der Temperatur muß sie
1. die Bewegung der Moleküle verstärken, das heißt den kleinsten
Teilchen des Körpers, die um eine bestimmte Gleichgewichtslage schwingen,
größere Geschwindigkeiten und Schwingungsweiten erteilen. Die innere‘
kinetische Energie W des Körpers wird dadurch um den Betrag d W ge-
steigert. Zur Vergrößerung des Volumens muß sie ferner
2. die Moleküle des Körpers aus ihren Stellungen verdrängen und
dabei die Kräfte überwinden, mit denen sie diese behaupten. Die poten-
tielle Energie X nimmt dabei um den Betrag d K zu.
3. den Oberflächendruck auf einem der VolumvergroBerung entspre-
chenden Wege zurückschieben, also eine Arbeit d L verrichten.
Mit Hilfe des 1. Hauptsatzes ergibt sich dann für eine solche Zu-
standsänderung die Beziehung
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