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II. Die Untersuchung der Kolbendampfmaschinen.
8 29. Der Indikator. Das wichtigste Hilfsmittel für die Untersuchung
der Kolbendampfmaschinen ist der Indikator. Er liefert in dem Indikator-
diagramm ein Bild von den Vorgängen im Zylinder, das nicht nur zur
Berechnung der Maschinenleistung benutzt werden kann, sondern auch
Fehler in der. Dampfverteilung, Undichtheiten der Steuerungsorgane, des
Kolbens und andere Dinge erkennen läßt. Die wichtigsten Teile der ge-
wöhnlichen Indikatoren sind:
1. Der Zylinder von 7/0 bis 20 mm Durchmesser, in dem der Dampf
des Arbeitszylinders, seiner jeweiligen Spannung entsprechend, einen feder-
belasteten Kolben mehr oder weniger verstellt.
2. Das Schreibzeug, das die Bewegung des Indikatorkolbens durch
eine Geradführung auf einen Schreibstift überträgt.
3. Die Papiertrommel, die von der Maschine bezw. einer Feder
vor- und rückwärts gedreht wird und zur Aufnahme des Papiers dient,
auf dem der Schreibstift das Diagramm zeichnet.
4. Der Mitnehmer und der Hubverminderer, welche die hin-
und hergehende Bewegung des Dampfkolbens oder Kreuzkopïes der
Maschine auf die Papiertrommel übertragen bezw. den Hub jener Teile
auf den Hauptteil des Trommelumfanges (die Basis des Diagrammes)
reduzieren.
Hinsichtlich der Bauart der gewöhnlichen Indikatoren ist allgemein
zu bemerken:
Die Indikatoren werden mit innen oder außen liegender Feder ge-
baut. Die letztere Anordnung, bei der die Feder außerhalb des Indikator-
zylinders liegt und nicht mit dem Dampf in Berührung kommt, bietet den
Vorteil, daß die Feder kühl und die Temperatur des Dampfes ohne Ein-
lluB auf die Genauigkeit des Federmaßstabes (Stärke der Zusammen-
drückung oder Ausdehnung fiir 7 kg/gem Belastung) bleibt. Außen liegende
Federn, die besonders zur Untersuchung von HeiBdampimaschinen ver-
wendet werden, müssen natürlich auch gegen jede andere Würmestrahlung,
namentlich gegen den ausblasenden Dampf, móglichst geschützt sein.
Die Indikatorfedern sind Druck- oder Zugfedern. Die auf Druck
beanspruchten Federn neigen zu seitlicher Ausbiegung beim Zusammen-
drücken und geben dadurch zur Kolbenreibung Veranlassung. Der
Ubelstand tritt bei Zugfedern nicht auf. Diese dürfen aber nicht steil ge-
wunden sein, da sich sonst der Federmaßstab bei steigender Belastung
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