Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

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Fig. 25 mit zwei Indikatoren besser, durch die gleichzeitig Diagramme 
von beiden Kolbenseiten aufgenommen werden können. Steht nur ein 
Indikator zur Verfügung, so wird dieser vorteilhaft nacheinander an 
beiden Zylinderenden angebracht. 
Die Verbindungswege zwischen Indikator- und Damptzylinder müssen 
vollstándig rein sein und sind zu diesem Zwecke vor der Anbringung des 
Instrumentes bei offenem Hahn durch den Dampf der Maschine auszublasen. 
Die Indikatorschnur muB geflochten, gewachst und durch lángere 
Zeit angehángte Gewichte gehórig gestreckt sein. Die Länge der Schnur 
ist So zu bemessen, daß die Papiertrommel bei ihrer Drehung weder vor- 
noch rückwárts anschlágt, sondern vollkommen frei geht. Die Schnur soll 
endlich, auch wenn das dem Maschinenhube entsprechende Ende abge- 
zogen ist, von der Rille der Schreibtrommel tangential ablaufen. 
Dienen Hebel zur Hubverminderung, so dari in den Gelenkpunkten 
derselben kein toter Gang vorhanden sein. 
S 31. Die Abnahme und Ungenauigkeit der Indikatordiagramme. 
Vor der Abnahme eines Diagrammes ist der Indikatorhahn langsam zu 
óifnen, der Indikatorzylinder durch den Dampf vorzuwármen und etwaiges 
Kondenswasser zu entfernen. Dann láBt man das Schreibzeug erst einige- 
male spielen und drückt nun den Schreibstiit solange sanft gegen die 
Trommel, bis ein vollstándiges Diagramm beschrieben ist. Zuletzt schlieBt 
man den Indikatorhahn und beschreibt die atmosphárische Linie; eine 
kleine Bohrung des geschlossenen Hahnkegels 14Bt zu diesem Zwecke 
die äußere Luft unter den Indikatorkolben treten. Die Papiertrommel 
darf beim Indizieren nicht unnütz spielen; sie ist also nach der Entnahme 
eines Diagrammes stets auszurücken und erst nach Aufstecken eines neuen 
Papiers, das glatt und ohne Falten auf der Trommel sitzen muB, wieder 
in Gang zu setzen. 
Abgesehen von den Fehlerquellen, welche auf mangelnde Sorgialt 
in der Anbringung und Handhabung des Indikators zurückzuführen sind, 
kónnen Ungenauigkeiten im Diagramm durch Unvollkommenheiten 
des Instrumentes selbst entstehen. So ruit namentlich die Dehnung der 
Schnur, die Federung des Mitnehmers und die Trägheit der bewegten 
Massen Verzerrungen in der Lángs- und Querrichtung des Diagrammes 
hervor. Die Federung des Mitnehmers und die Dehnung der Schnur, 
deren Größe von dem Feuchtigkeitsgehalt der Luit, der Temperatur der 
Umgebung, der Veránderlichkeit der Schnurspannung, der Arbeitsweise 
der Maschine usw. abhángt, beeinflussen namentlich die Länge der Dia- 
gramme, die dann nicht mehr bei allen Diagrammen gleich groh ausfällt. 
In ähnlichem Sinne äußert sich die Massenwirkung der Trommel, während 
die des Indikatorkolbens mit seiner Feder und die des Schreibzeuges 
wellentórmige Linien verursachen; denn diese Teile kónnen den wechseln- 
den Kräften nur langsam folgen und erzeugen um so stärkere Eigen- 
schwingungen (namentlich bei reibungsireien Indikatoren), je schneller 
       
   
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
 
	        
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