Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

   
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sich zwei Querschnitte der Kurbelwelle bei belasteter Maschine gegen- 
einander verdrehen. Derselbe ist ein Maß für das von der Welle über- 
tragene Drehmoment, also bei gegebener Umdrehungszahl und genauer 
Kenntnis der Festigkeit des Materiales auch ein Maß für die übertragene 
Effektivleistung. 
Aus der gebremsten Leistung N. und der indizierten N; folgt als 
Quotient der mechanische Wirkungsgrad sy, der Maschine. Bei dieser 
Ermittelung von ze ist aber zu beachten, daB die Arbeit der von der 
Dampfmaschine unmittelbar angetriebenen Pumpen, wie z. B. der Luft- 
pumpe bei Kondensationsmaschinen, für gewöhnlich wegen ihres kleinen 
Betrages zu den Widerständen der Maschine gerechnet wird, während 
sie streng genommen von der indizierten Leistung N; abzuziehen ist. 
Geschieht das letztere nicht, so ergibt eine Kondensationsmaschine, welche 
ihre Luftpumpe unmittelbar antreibt, eine kleinere Bremsleistung N, und 
einen kleineren Wirkungsgrad %e als dieselbe Maschine, wenn die Luft- 
pumpe von einer an die Maschine gehängten Transmission bewegt wird, 
während doch tatsächlich die nutzbar gemachte Arbeit und also auch %e 
in beiden Fällen gleich ist. Die Arbeit der Luft- 
pumpe kann durch Indizieren dieser Pumpe LAN. 
bestimmt werden. Fig. 46 zeigt das Indikator- KS 5 
diagramm einer solchen Pumpe. grin TEE 
Fig. 46. 
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S 36. Die Bestimmung des Dampf- und Wärmeverbrauches. Der 
Dampfverbrauch Di in kg für 7 PS; 4, wie er gewóhnlich in Lieferungs- 
verträgen gewährleistet wird, kann bei einer Dampfmaschine entweder 
durch Messung des dem Kessel zugeführten Speisewassers oder bei 
Oberflächenkondensation durch Messung des im Kondensator nieder- 
geschlagenen Damptwassers bestimmt werden. Die Leistung der Maschine 
wird dabei durch gleichzeitig vorgenommene Indikatorversuche ermittelt. 
Damit die Versuche einheitlich durchgeführt werden, sind die im Anhang 
unter Il. dem Buche beigegebenen ,Normen iür Leistungsversuche an 
Dampikesseln und Damptmaschinen" vom Vereine deutscher Ingenieure 
und anderen aufgestellt worden. 
Die Bestimmung des Dampiverbrauches durch Speisewasser- 
messung ist die gebrduchlichere. Die Dauer der hierzu dienenden Ver- 
suche soll nicht zu kurz, gewóhnlich nicht unter 8 und nur bei durchaus 
gleichmäßig beanspruchten Anlagen nicht unter 6 Stunden sein. Das 
dem Kessel zugeführte Wasser wird meistens in der Weise gemessen, 
daß zunächst immer ein kleineres Gefäß von genau bestimmtem Inhalt 
mit Wasser gefüllt und diese Füllung dann jedesmal vollständig in einen 
größeren Behälter gelassen wird. Aus dem letzteren saugt die Speise- 
leitung. Die Anzahl der Füllungen und diejenige Wassermenge, welche 
nötig ist, um am Ende des Versuches den Wasserspiegel des größeren 
Behälters auf den vorher markierten Stand desselben zu Beginn des Ver- 
suches zu bringen, gibt den gesamten Speisewasserverbrauch. Von diesem 
Pohlhausen, Kolbendampfmaschinen. 
     
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
mtt BENE aola 
  
	        
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