Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

     
       
  
  
   
   
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
  
  
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Temperatur stattlinde. Die Anordnung eines solchen Speiseüberhitzers 
bringt aber derartige Nachteile mit sich, daß seine Anwendung wohl für 
immer ausgeschlossen bleibt. Bei überhitztem Dampf ist der Prozeß nach 
Carnot selbst mit einem thermodynamischen Speiseüberhitzer. theoretisch 
unmöglich, da durch denselben eine Überhitzung des Wassers bei kon- 
stantem Druck nicht zu erreichen ist. 
Als Vergleichsprozesse kommen deshalb nur die beiden folgenden 
in Betracht. 
1. Der Prozeß nach Clausius-Rankine. 
Nach diesem Prozeß ist der Dampf in der verlustlosen Maschine so 
arbeitend gedacht, daß er alle nicht umkehrbaren Zustandsänderungen 
der wirklichen Maschine vermeidet. Der Dampf erleidet also in der ver- 
lustlosen Maschine keinen Spannungsabiall zu Beginn des Dampfaustrittes 
oder infolge zu enger Damptwege, ein Wármeaustausch zwischen Dampf 
und Zylinderwand findet nicht statt, und Waàrmeverluste durch Strahlung 
oder Leitung nach außen kommen nicht vor. Auch besitzt die verlustlose 
Maschine keine schädlichen Räume. Das Speisewasser gelangt ferner mit 
der Temperatur des ausstrómenden Dampies in den Kessel und wird dort 
zunáchst auf die Temperatur des gesáttigten Dampies von der Spannung 
p, erwärmt und dann erst bei gleichbleibender Spannung in Dampf über- 
geführt. Dieser strömt bei ebenfalls gleichbleibender Spannung hinter 
den Kolben der Maschine, expandiert darauf adiabatisch von der Span- 
nung p, bis auf diejenige p, und entweicht schlieBlich bei der letzteren 
Spannung vollstándig aus der Maschine. 7, ist bei dem strengen Prozeb 
nach Clausius-Rankine gleich der Kesselspannung, p, gleich der Spannung 
der äußeren Atmosphäre oder des Kondensators zu nehmen; vielfach wird 
aber für p, die Spannung des Dampies unmittelbar vor und für p, die- 
jenige unmittelbar hinter der Maschine genommen. 
Fig. 47. Fig. 48. 
  
Das Arbeits- und Warmediagramm einer nach dem vorliegenden 
Prozeß arbeitenden Maschine würde eine Form haben, wie sie Fig. 47 
und 48 zeigen, wo die gleichen Vorgänge durch dieselben kleinen und 
großen Buchstaben bezeichnet sind. Im Wärmediagramm ist DA die 
 
	        
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