Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

     
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
Doppelhubes zur Drehung der Kurbelwelle verbleibt. Da diese Arbeit 
ebenso groß wie die des Dampfes auf beiden Seiten des Kolbens während 
derselben Zeit ist, so muß die Differenz der erwähnten Flächen des Tan- 
gentialdruckdiagrammes der Fläche des Dampfüberdruckdiagrammes oder 
der beiden Indikatordiagramme gleich sein. 
Bei den mehrstufigen Expansionsmaschinen sind die Dampfüberdruck- 
und resultierenden Horizontaldruckdiagramme der einzelnen Zylinder in 
der vorher angegebenen weise zu zeichnen, dann aber zur Konstruktion 
des gemeinschaftlichen Tangentialdruckdiagrammes die Ordinaten aller 
Horizontaldruckdiagramme auf dieselbe Kolbenfláche zu reduzieren. Als 
solche wáhlt man gewóhnlich die des Niederdruckzylinders. Die nun sich 
ergebenden Tangentialkráite der einzelnen Zylinder sind im Tangential- 
druckdiagramm algebraisch zu summieren, wobei die Kurbelversetzung 
zu berücksichtigen ist. 
Fig. 2 bis 8, Taf. 18, zeigen die so konstruierten Diagramme der in 
S 27, S. 60, berechneten Verbundmaschine d — 0,62, D — 0,95, S 055m, 
n — 155. In Fig. 2 ist k das Indikatordiagramm fiir die Deckel-, 5' das- 
jenige für die Kurbelseite; beide Diagramme sind gleich und stimmen mit 
Fig. 1, Taf. 18, überein. Aus der Hinter- und Vorderdampispannung bei 
den einzelnen Kolbenstellungen ergibt sich in bekannter Weise die Kurve 
k, k/ des Dampfüberdruckdiagrammes in Fig. 2. Unterhalb der Basis 
0 — 10 ist weiter in der Figur eine Linie gg‘ eingetragen, deren Ordinate 
dem Gestángegewicht G/o entspricht, das bei stehenden Maschinen den 
Dampfüberdruck wáhrend des Niederganges verstárkt, während des Hoch- 
ganges verringert. Auf die Linie g g/ sind hier die Ordinaten der Massen- 
drucklinie y y^ zu beziehen. Die zwischen y y^ und der oberen bezw. 
unteren Dampftüberdrucklinie liegenden Ordinaten bilden dann die resul- 
tierenden Horizontaldrucke des Hochdruckzylinders, deren Kurve A, L, 
Fig. 3 zeigt. Werden die Ordinaten dieser Kurve durch Multiplikation 
mit dem Zylinderverhältnis auf die nutzbare Kolbenfläche des Nieder- 
druckzylinders bezogen und über dessen Basis S aufgetragen, so folgt die 
Kurve A, k,^ in Fig. 6. 
Für den Niederdruckzylinder sind in Fig. 4 nochmals die Indikator- 
diagramme beider Kolbenseiten nach Fig. 1, Taf. 18, gezeichnet. Fig. 5 
gibt das zugehôrige Dampfüberdruckdiagramm. Weiter entspricht wieder 
die Gerade G G^ unter der Basis 0 — 10 dem Gestängegewicht Gn/O und 
Y Y' der Massendrucklinie dieses Zylinders. Mit Hilie der letzteren Linie 
erhält man das resultierende Horizontaldruckdiagramm X, A,' in Fig. 6. 
Aus den Ordinaten der beiden Diagramme in Fig. 6 folgen schlieD- 
lich nach dem aui S. 104 angegebenen Verfahren die Tangentialkráite für, 
den in 24 gleiche Teile zerlegten Kurbelkreis (Fig. 7). Sie ergeben, über 
der Basis Sx aufgetragen, die in Fig. 8 gestrichelt angedeuteten Kurven 
ky ky’ fiir den Hoch- und X, K,' für den Niederdruckzylinder. Die Ordinaten 
der ersten Kurve sind, der Kurbelversetzung um 90° und der voran- 
eilenden Niederdruckkurbel entsprechend, um 7/4 (S x) verschoben worden, 
  
  
  
 
	        
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