Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

    
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Volumens als auch hinsichtlich der Abkühlflächen kleinen schädlichen 
Raum. Auch ergibt das Kolbenventil wegen Seiner Überdeckungen 
günstige Bewegungsverhältnisse für die äußere Steuerung vor Eröffnung 
und nach Schluß der Kanäle, und es vermeidet die beim gewöhnlichen 
Ventil vorhandene Möglichkeit eines Stoßes oder Schlages in den Sitz- 
flächen beim Aufsetzen. Endlich ‚eignet sich das Kolbenventil gut für 
überhitzten Dampf, da es.immer mit demselben Dampf wie sein Gehäuse 
in Berührung kommt; beide erhalten immer die gleiche Temperatur. 
Der Drehschieber zeichnet sich ebenfalls durch geringe Größe des 
schädlichen Raumes und seiner Abkühlflächen aus. Seine Bewegungs- 
widerstände sind nur klein, die Dichtheit ist genügend, die Form einfach 
und die Herstellung billig. Trotz dieser vielen Vorzüge geht die An- 
‚wendung des Drehschiebers in Deutschland immer mehr zurück. 
Bezüglich der Zahl der Dampfwege ist weiter zu bemerken, daß 
Steuerungen mit nur zwei Dampfkanälen im allgemeinen einfacher und 
billiger als solche mit vier Kanälen sind. Dafür bieten die letzteren aber 
den Vorteil, daß die Dampfverteilung einer jeden Kolbenseite unabhängig 
von der der anderen gewählt werden kann.‘ Die Dampfverteilung wird 
dadurch vollkommener und die Einstellung der Steuerung leichter. Steue- 
rungen mit zwei Dampfwegen (Flach- und Kolbenschiebersteuerungen) 
finden sich mit Rücksicht hierauf mehr an kleinen einfachen und mittleren 
Maschinen, solche mit vier Dampfwegen (namentlich Ventilsteuerungen) 
an mittleren und großen Maschinen, bei denen es auf hohe Dampfaus- 
nützung ankommt (Präzisionsmaschinen). Bei nur zwei Dampfkanälen 
muB ferner der frische und der austretende Dampi einer Kolbenseite 
durch denselben Kanal gehen; die Kanalwandungen kommen also ab- 
wechselnd mit Dampf von hoher und niedriger Temperatur in Berührung. 
Bei den Steuerungen mit vier Dampfkanälen ist dies nicht der Fall. Eine 
wesentliche Verminderung der Eintrittskondensation ist aber hiermit nicht 
verbunden, da der Eintrittskanal einer jeden Kolbenseite bis zu seinem 
Abschlußorgan während des Dampfaustrittes auch mit dem ausströmenden 
Dampt angetüllt ist. 
Hinsichtlich der Zwang- und Nichtzwanglàufigkeit der Steue- 
rungen endlich ist zu beachten, daB zwangláufige kettenschlüssige Steue- 
rungen sich besser für hohe Umdrehungszahlen eignen als zwangláutige 
kraftschlüssige und nicht zwangláufige. Fiir schnellaufende Maschinen 
mit 160 und mehr Umdrehungen in der Minute empfehlen sich deshalb 
Schieber-, für langsamer laufende Schieber- oder Ventilsteuerungen. 
S 54. Die Steuerkanále. Die Kanále fiir den Damptein- und Dampi-- 
austritt am Zylinder sind ebenso wie die in ihnen befindlichen Abschlub- 
organe so zu bemessen, daB der frische Dampf ohne wesentlichen Span- 
nungsabfall dem Kolben nachstrómen, der Abdampfi ohne wesentliche 
Erhóhung des Gegendruckes vor dem Kolben austreten kann. Bei einer 
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