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Fall. Die Abweichungen sind aber so gering, daß unter Berücksichtigung
der entgegenwirkenden Reibung in den Gelenken der Rückdruck der
Steuerung keine Wirkung auf den Regulator ausüben kann.
Nachteilig sind der vorliegenden Steuerung die unnötig hohen Ventil-
hübe bei den größeren Füllungen. Für die auf Taf. 5 angegebenen Ver-
hältnisse z. B. verhalten sich die Hübe bei 70 und 25 vH. Füllung ungefähr
wie 33:10 mm,
Die 3. Bedingung auf S. 258 ist von selbst erfüllt. Die Einfachheit
der Steuerung ist genügend groB, die Zahl der Gelenke beträgt 7. Die
Stange S des EinlaBventiles wird bei geöffnetem Ventil auf Zug, die
Stange S’ des AuslaBventiles während der Eröffnung und des Schlusses
auf Druck beansprucht.
Das Vorófinen fállt für die einzelnen Füllungen verschieden aus.
Nullfüllung kann gegeben werden. (Gleiche normale Füllung aui beiden
Kolbenseiten wird durch verschiedene Aufkeilung des Hebels D an beiden
Zylinderseiten erreicht; derselbe muß für die gleiche normale Füllung aui
der Kurbelseite mit seinem oberen Auge mehr vom Zylinder abstehen
als auf der Deckelseite. Zur Änderung der Kompression (bei Auspuff
und Kondensation) können die Sättel der Wälzhebel, die auf beiden
Seiten verschiedene Wölbung haben, umgedreht werden.
Die Figuren auf Taf. 5 zeigen die Einzelheiten der Steuerung. Die
Tabelle bei Fig. 229 gibt die Hauptabmessungen derselben.
S 107. Die Radovanovic-Steuerung. Bei einer zweiten Gruppe der
vorliegenden Steuerungen, den sogenannten Lenkersteuerungen, ver-
stellt der Regulator zur Änderung der Füllung die Führung des steuernden
Exzenters.. Der Hauptvertreter dieser Gruppe ist die Steuerung von
A. Radovanovic in Zürich. Bei derselben ist nach Fig. 230 die Exzenter-
stange 4 an ihrem Ende mit der Stange S verbunden, die vermittels
zweier Gegenhebel auf das Ventil einwirkt. Zur Führung der Exzenter-
stange dient die Scheibe 7 mit dem auf der Regulierwelle 2, befestigten
Gleitstück X, ' Dreht der Regulator die Welle ?,, so wird die gerade
Führungsbahn der Scheibe 5 durch das Stück X verstellt und die Füllung
verändert. :
Nach dem Steuerschema in Fig. 232 fallen bei der Hauptkurbellage
O Ve die Mittelpunkte b und & von Scheibe und Gleitstiick zusammen.
Der Voreintritt ist also für alle Füllungen konstant und beginnt stets bei
derselben Hauptkurbelstellung. In der Figur sind weiter zwei verschiedene
Führungsbahnen des Punktes b angegeben, von denen die eine, wie sich
leicht zeigen 1aBt, 0-, die andere 53 vH. Füllung entspricht. Zu diesem
Zwecke braucht man nur die zu jenen Führungsbahnen gehörigen Kurven
des Punktes c zu konstruieren, wie sie ebenfalls in die Figur eingetragen
sind. Man erhált dieselben, wenn man von den Punkten 0, 1, 2, 3. -
des in 6 Teile zerlegten Exzenter- und Hauptkurbelkreises aus mit & Ve
als Radius aui den beiden Bahnen einschlágt, die zusammengehüórigen