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der Expansion für eine größte, mittlere und kleinste Füllung von 65, 30
bezw. absolut 0 vH. Bei der Deckeltodlage des Kolbens muß also nach
S. 245 die resultierende Exzenterkurbel 7,, 7,, 7, für die angegebenen
Füllungen den Winkel de, ö., bezw. 0, mit der Senkrechten xx zur
mittleren Exzenterstangenrichtung einschlieBen, bei der Kurbeltodlage des
Kolbens muß dies für 7,', 7,', 7," bei den Winkeln 9,/, 0e bezw. de, der
Fall sein. In Fig. 237 ist ein Ventilerhebungsdiagramm der Steuerung
wiedergegeben.
Die AuslaBventile werden durch feste Exzenter und Schwinge-
daumen bewegt.
Bei der neuen kettenschlüssigen Ventilsteuerung von Prot. Doerfel
kommen ebenfalls Drehexzenter zur Verwendung. Beziiglich der Schwinge-
daumen dieser Steuerung siehe S. 254. Der Regler (§ 137) sitzt nach
Fig. 2, Tai. 11,') nicht zwischen den Exzentern beider Kolbenseiten,
sondern auBerhalb derselben auf der Kurbelseite. Seine Schwungkórper
verdrehen beim Ausschlagen ein Rohr B, das fast lángs des ganzen
Zylinders die Steuerwelle umfaßt und neben jedem EinlaDexzenter eine
Mitnehmerkurbel / trágt. Dieselbe wirkt Fig. 237.
durch die Schienen x auf die Dreh-
exzenter Z ein. Von den Grundexzentern ,..—— es
ist das eine als exzentrisches Rohr E, A NN À NNN
ausgebildet, das sich mit dem Regulator ^^ ^ N
dreht, wáhrend das andere (auf der 4^ CA
Deckelseite) der Steuerwelle aufgekeilt ANNA NO
ist. Die AuslaBexzenter Æ werden von ~~ Se
den EinlaBexzentern an zwei Klemm-
schrauben s mitgenommen. Durch diese Anordnung wird ähnlich wie
bei den Einschiebersteuerungen mit Flachregler (S. 182) zugleich mit der
Füllung die Kompression verändert, also die Diagrammfläche bei einer
Änderung im Belastungszustande nicht nur von oben, sondern auch von
unten verkleinert oder vergrößert. Die Regulierfähigkeit der Maschine
wird dadurch erhöht.
Die verbreitetste der vorliegenden zwangläufigen Steuerungen ist
die Lentz-Steuerung. Die Figuren auf Taf. 8 und 9 zeigen ihre allge-
meine Anordnung bei liegenden Maschinen und ihre Hauptteile. Der
Flachregler (S 138) erfaBt auf jeder Kolbenseite das Einlaßexzenter #
(Fig. 1, Taf. 8, und Fig. 2, Taf. 9), das zwei zu einander senkrechte Schlitze
besitzt, in dem einen derselben vermittels des kleinen Steines x und ver-
schiebt es bei einer Änderung der Füllung in dem größeren Schlitz auf
dem Steine y. Der Stein x befindet sich auf einem Bolzen 5, der fest
in der Endscheibe des vom Regulator bei einem Ausschlag der Schwung-
kórper gedrehten Rohrstückes P sitzt. Der Stein y ist der Steuerwelle
aufgekeilt. Die Verstellungskurve ist eine gerade Linie und in dem Ein-
1) Nach Ausfithrung der Prager Maschinenbau-Akt.-Ges., vorm. Ruston & Co.