Die Ventilfeder F, (Fig. 1) ist im Dampfraum untergebracht, damit
das Ventilgestänge auch beim Niedergange auf Zug beansprucht und
einem Zwängen desselben in der Stopfbuchse möglichst vorgebeugt
wird. Die obere Feder P, dient nur zum Anspannen der unteren /,.
Unterhalb 7, befindet sich im Zylinder Z (Fig. 2) der oben erwähnte
Ölpuffer zur Regelung der Aufsatzgeschwindigkeit des Ventiles. Der
Zylinder ist bis zur Ebene «—« mit dünnem, ganz petroleumireien
Mineralöl oder mit einer Mischung von ?/, Olivenól und */, Zylinder-
schmieról gefüllt. In ihm bewegt sich ferner der Kolben %, der mit der
Ventilspindel fest verbunden ist und an seinem Umiange eine Zahl von
Öffnungen /, in seinem Boden kleine Ringventilchen q. aus Stahlblech
besitzt. Die Öffnungen / sind eingebohrt und nach oben durch einge-
feilte kleine Spitzen p (siehe die Abwickelung) erweitert, die abgerundet
in die Lochránder übergehen. Beim Heben des Ventiles gelangt das
über dem Kolben % befindliche Öl teils durch die Öffnungen l, teils durch
die Ringventilchen 4: unter denselben, während nach der Ausklinkung
das Öl nur durch die Öffnungen / zurücktreten kann. Dieses Zurück-
treten erfolgt zuerst ohne größeren Widerstand, und infolgedessen fällt
das Ventil anfangs rasch herunter. Sobald aber gegen Ende des Ventil-
niederganges nur noch die Spitzen p der Öffnungen für den Durchgang
des Öles frei sind, wächst dieser Widerstand allmählich so, daß das
Ventil sanft auf seinen Sitz gelassen wird. Zur Regulierung des Ventil-
schlusses kann der Kolben ^ etwas aui der Ventilspindel verschoben
werden, wodurch ein trüheres oder spáteres SchlieBen der Spitzen p durch
die Zylinderkante 2? erzielt wird.
Der Vorteil dieser Olpuffer gegeniiber den früher gebräuchlichen
Luitpuifern besteht in der genau gleichen SchluBbewegung, welche jene
den Ventilen bei allen Füllungen und Ventilhüben erteilen; denn für
diese Bewegung ist bei den Olpuffern nur die Form der DurchlaB-
öfinungen / und Spitzen p mabgebend, während bei den Luftpuffern
die Einstellung der Drosselóffnung für die austretende Luit die SchluB-
geschwindigkeit der Ventile beeinflußt. Nur beim Leerlauf stellen sich
an den Ölpuffern ebenso wie bei den Luftpuffern infolge der dann unter
dem Kolben % eintretenden Luftleere leicht Ventilschläge ein, die man
durch Ventile mit Überdeckung (siehe S. 224) und größeren Ventilhub
zu mildern bezw. zu vermeiden sucht.
Zur Steuerung des Auslasses dienen die Exzenter Ej in Fig. 1 und 5,
Taf. 12. Sie sind zur genauen Einstellung der Kompression mit Schrauben
an den EinlaBexzentern E beiestigt, und ihre Stangen S; bewegen ver-
mittels der auf S. 251 beschriebenen Schwingedaumen D und Rollen-
hebel G (Fig. 1 und 3, Tat. 12) die AuslaBventile.
Die Tandemmaschine in Fig. 1, Taf. 13, von Scharrer & GroB in
Nürnberg besitzt eine Collmann-Steuerung, die hinsichtlich der Anordnung
des Regulators und Form des Auslösers von der vorigen Ausführung