/
279
so fängt der Voreintritt erst nach Zurücklegung dieser Deckung, also im
Punkte c an, für den die zugehörige Kurbellage mit O, Ve bezeichnet ist.
Der Mechanismus ist in Fig. 240 für drei verschiedene Füllungen im
Augenblicke der Ausklinkung dargestellt. Bei der gestrichelten Lage des
Auslósers und der Klinke X (Klinkendrehpunkt in c) findet überhaupt
keine Einklinkung statt, tritt also absolute Nulliüllung ein. Bei der aus-
gezogenen Lage (Klinkendrehpunkt in c,) erfolgt die Ausklinkung, nach-
dem der Kolben 15 vH., bei der strichpunktierten Lage (Klinkendrehpunkt
in &), nachdem er 55 vH. seines Weges aus der Todlage zurückgelegt
hat. Der SchluB des Ventiles und der Füllung tritt in den beiden letzten
Fállen der Fallzeit entsprechend spáter ein.
Da nach dem Steuerschema die Todlagen Z' E" der Exzenter- und
diejenigen & A^ der Hauptkurbel nicht allzu sehr voneinander abweichen,
so wird das Ventil langsam an- und annáhernd proportional der Kolben-
geschwindigkeit weiter gehoben; die Strómungsgeschwindigkeit des
Dampies im Ventil ist also iür alle Füllungen ziemlich gleich, und wegen
des langsamen Anhubes sind hier Ventile mit Überdeckung zweckmäßig.
Die Eröffnung der Ventile geht ferner im Gegensatz zu den zwangláufigen
Steuerungen immer in derselben Weise vor sich; denn der passive Mit-
nehmer wird bei allen Füllungsgraden bis zur Ausklinkung stets in der
gleichen Weise niederbewegt. Aus diesem Grunde bilden auch die Er-
ólinungskurven im Ventilerhebungsdiagramm (Fig. 241) den Teil einer
Ellipse, die der Schieberellipse bei den Schiebersteuerungen entspricht.
Die Ventilhübe der gróBeren Füllungen fallen endlich, wie die Drosselungs-
kurve in Fig. 241 erkennen láBt, unnótig hoch aus, der Voreilwinkel de
wird nach Fig. 240 negativ, und der Voreintritt bleibt fiir alle Fiillungen
konstant, da die Berührungsflächen der beiden Mitnehmer genau oder
annähernd nach demselben Krümmungsradius gebildet sind.
Beim Entwurf der vorliegenden Steuerungen hat man nach Fig. 240
zunächst die Länge der beiden Ventilhebelarme zu wählen. Die Länge
des äußeren, mit der Klinke in Berührung tretenden Armes ist hinreichend
groß zu nehmen, damit der Druck zwischen den Mitnehmern klein wird
und der Verschleiß an der Berührungsstelle von möglichst geringem Ein-
fluB auf die regelrechte Ventilbewegung bleibt. Dann ist die Lage des
Ventilhebels bei geschlossenem Ventil (siehe die gestrichelten Linien der
Figur) festzustellen, und zwar so, daß der ganze bogenförmige Ausschlag
des inneren Hebelarmes in bezug auf die vertikale Spindelmitte, der des
äußeren Hebelarmes in bezug auf die Horizontale durch den Hebeldreh-
punkt 6 ziemlich gleichmäßig verteilt wird. Durch Antragen des oberen
Klinkenendes ergibt sich ferner die Lage c, des Klinkendrehpunktes, bei
der die Klinken aufeinander setzen und der Voreintritt beginnt, wenn die
Ventile keine Überdeckungen haben. Bei vorhandener Überdeckung (wie
in der Figur) fángt der Voreintritt, der Überdeckung entsprechend spüter,
im Punkte e mit der zugehórigen Haupt- und Exzenterkurbellage O, Ve
an. Die Lage c'/ des Klinkendrehpunktes für die obere Todlage der