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Nürnberg, *) sowie diejenige der Firma R. W. Dinnendahl, Akt.-Ges. in
Steele a/Ruhr.?)
$114. DieSulzersteuerungen. Für die ausklinkenden Ventilsteuerungen
mit zwangldufiger Klinkenbewegung sind die Konstruktionen der Maschinen-
fabrik Gebr. Sulzer in Winterthur vorbildlich gewesen. Von den ver-
schiedenen Ausführungen, welche die Firma ihrer Steuerung gegeben hat,
sollen hier nur zwei erwähnt werden.
Bei der alten Sulzersteuerung vom Jahre 1873, die auch jetzt noch
von manchen Fabriken ausgeführt wird, ist der aktive Mitnehmer C nach
Fig. 245 zwischen den beiden Flacheisenschienen der Exzenterstange S,
angeordnet. Die Flacheisen sind oben durch das Querstiick # mit den
Zapten f verbunden. In dem Querstücke führt sich die Stange 7, die oben
in 6 den doppelarmigen Ventilhebel B erfaßt und unten den passiven Mit-
nehmer D trágt An D schlieBt weiter die Stange Z an, die durch den
Hebel Z mit der Regulierwelle ', in Verbindung steht. Bei einer Füllungs-
änderung verstellt der Regulator den passiven Mitnehmer D senkrecht zu
den Schienen 5, und ándert dadurch den Augenblick der Ausklinkung.
Dies geht aus dem Steuerschema in Fig. 246 hervor.
Die Ausklinkkante 5 des aktiven Mitnehmers beschreibt bei einer
Drehung der Steuerwelle eine elliptische Kurve. Bei der Exzenterkurbel-
lage O, Ve (Beginn des Voreintrittes) setzt der aktive Mitnehmer auf den
passiven, dessen Ausklinkkante %’ sich auf einem Kreisbogen um die
jeweilige Stellung von z bewegt. O, K und O, K' entsprechen den
Stellungen der Exzenterkurbel bei den Todlagen der Hauptkurbel, 9, dem
Voreilwinkel, der hier meist positiv wird. Die Ausklinkung findet dort
statt, wo der untere Teil der von & beschriebenen Kurve den durch £/
gehenden Bogen schneidet, also bei der ausgezogenen Lage von Z im
Punkte z, bei der gestrichelten im Punkte y. Da jenem Punkte ein
kleinerer Drehungswinkel der Exzenter- und Hauptkurbel aus der Lage
O K als diesem entspricht, so ist die Füllung bei der gestrichelten Lage
von Z größer. Wird Z noch mehr zurückgezogen, so findet überhaupt
keine Ausklinkung statt. Der Voreintritt beginnt, wenn die aufeinander
arbeitenden Fláchen der beiden Mitnehmer nach einem Kreise um ¢ ge-
krümmt sind, für alle Füllungen bei derselben Hauptkurbellage.
Zu beachten ist, daD bei der vorliegenden Ausführung der Sulzer-
steuerung die Ausklinkung nur im unteren Teile der k-Kurve erfolgen
und der aktive Mitnehmer, wenn kleine Füllungen gegeben werden sollen,
erst hinter der Mittellage der Exzenterkurbel auf den passiven setzen
kann. Infolgedessen erhebt sich jener vor der Einklinkung hoch über
diesen und trifft denselben bei Beginn des Ventilhubes mit großer Ge-
schwindigkeit. Der damit verbundene StoB iállt um so nachteiliger
aus, als die zu beschleunigenden Massen des Ventilgestánges durch die
!) Siehe Z. d. V. d. I. 1899, S. 541, und 1901, S. 185.
?) Siehe Z. d. V. d. I. 1903, S. 618.