Yaradıa 
  
VI. Die Regulatoren. 
§ 119. Zweck und Einteilung der Regulatoren. Jede Kolbendampt- 
maschine besitzt zwei Reguliervorrichtungen, das Schwungrad und 
den Regulator. Das Schwungrad reguliert die Geschwindigkeit der 
Maschine wáhrend einer Umdrehung, schránkt also die Schwankungen 
in der Geschwindigkeit des Kurbelzapfens und der Kurbelwelle, wie sie 
namentlich durch die Verdnderlichkeit des treibenden Dampfdruckes 
während der erwähnten Zeit hervorgerufen werden, in die zulässigen 
Grenzen ein. Der Regulator dagegen sorgt dafür, daß die während der 
einzelnen Umdrehungen auftretende mittlere Geschwindigkeit oder, was 
dasselbe sagt, die Umdrehungszahl der Maschine während einer Minute 
nicht zu starke Schwankungen erleidet. Er regelt also die Geschwindig- 
keit während mehrerer Umdrehungen und bewirkt, daß die mittleren 
Werte von Triebkraft und Widerstand während der aufeinanderfolgenden 
Umdrehungen bis auf die zulässigen Abweichungen gleich bleiben. 
Der Regulator erfüllt diese Aufgabe, wie schon in der Einleitung 
bemerkt, mit Hilfe zweier Pendel, deren Schwungkórper sich bei normaler 
Umdrehungszahl in einer von dem Belastungszustande der Maschine ab- 
hängigen Gleichgewichtslage befinden. Bei einer Ánderung im Belastungs- 
zustande aber setzen sie, da sich infolge der nun vorhandenen Ungleichheit 
von Triebkraft und Widerstand auch die Geschwindigkeit und Zentritfugal- 
kraft des Regulators ándert, das Stellzeug in Bewegung. Dasselbe wirkt 
dann auf die Steuerung oder Drosselklappe der Maschine ein und bringt 
dadurch die Triebkraft wieder für den neuen Belastungszustand in das 
richtige Verháltnis zum Widerstande. 
Die bei den hier zu betrachtenden Kolbendamptmaschinen ver- 
wendeten Regulatoren lassen sich unterscheiden in: 
1. Kegel- und Flachregler, je nachdem sich die Pendel bei jeder 
Geschwindigkeitsánderung in einer anderen oder aber immer in derselben, 
zur Drehachse des Regulators senkrechten Ebene bewegen. 
2. Muifen- und Exzenterregler, von denen die einen den Aus- 
schlag der Pendel zur Verschiebung einer mit dem Stellzeug verbundenen 
Muffe, die anderen zur Verstellung des steuernden Exzenters benutzen. 
Muffenregler sind meistens Kegel-, selten Flachregler, Exzenterregler stets 
Flachregler. Exzenterregler werden deshalb oft nur als Flach-, oder da 
38*