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man dem gesättigten Dampfe Wärme, so schlägt sich aus ihm unter
gleichzeitiger Abnahme von Temperatur, Spannung und Dichte eine ent-
sprechende Dampfmenge als Wasser nieder. Die Spannung und Dichte
des gesättigten Wasserdampfes sind also Maximalwerte für die betreffende
Temperatur, diese aber ist ein Minimalwert für jene beiden. Uberhitzter
Wasserdampf dagegen kann die aufgenommene Wärme ohne Bildung von
Wasser wieder abgeben. Kondensation tritt bei ihm erst ein, wenn er
unter die seinem Druck entsprechende Temperatur des gesättigten Dampfes,
also unter die sogenannte Sättigungstemperatur abgekühlt wird und
wieder in den gesättigten Zustand übertritt.
S 18. Die zur Dampfbildung nötige Wärmemenge. Die Wärme-
menge, welche nótig ist, um 7 Ag Wasser von 0" C in trocken gesáttigten
Dampf von #° € zu verwandeln, heiBt die Gesamtwüàrme X des letzteren.
Denkt man sich die Verdampfung in der Weise vorgenommen, dab das
Wasser zunächst ohne Anderung des Aggregatzustandes durch eine adiaba-
tische Kompression von 0 bis auf £° erwärmt, sowie unter den dieser Tem-
peratur entsprechenden Druck gesetzt wird und dann erst durch Wärme-
zufuhr bei konstantem Druck in gesättigten Dampf von derselben Temperatur
übergeführt wird, so setzt sich A“ aus folgenden beiden Teilen zusammen:
1. aus der Flüssigkeitswärme q (dem Wärmewert der erwähnten
Kompressionsarbeit), die I kg Wasser von 0? C ohne Änderung des
Aggregatzustandes bis auf /" C bringt, und
2. aus der Verdampfungswärme r, die 7 kg Wasser von /? C in
trocken gesáttigten Dampt von derselben Temperatur verwandelt.
Die Wärmemenge besteht wieder:
a) aus der inneren Verdampftungswürme o, welche zur Änderung
des Aggregatzustandes nötig ist, und
b) aus der áuBeren Verdampfungswárme Ap», welche den auf
dem Wasser lastenden Druck p überwinden muB. ^ — v! — w ist hierbei
die Volumzunahme, welche das Wasser bei der Verdampfung erfährt, also
das spezifische Volumen *' des gesáttigten Damptes abzüglich des spezi-
fischen Volumens 2?» — 0,001 der Flüssigkeit.
Die äußere Verdamptungswáürme ist nicht mehr im Dampf enthalten;
in ihm verbleiben nur die Fliissigkeitswarme ¢ und die innere Ver-
dampfungswärme o, deren Summe man als Dampfwärme 4 bezeichnet.
Zwischen den angeführten Wärmemengen bestehen somit die folgenden
Beziehungen:
M=q+r |
r=0o—+Apu (QU. V N. 2f
J —9--9 |
welche sich auch aus dem folgenden Schema ergeben.
Al
N
q 0 Apu