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die neue Gleichgewichtslage sind Triebkraît und Widerstand einander
gleich, und die Umdrehungszahl hat ihren größten Wert erreicht. Der
Regulator verbleibt aber zunächst nicht in dieser Lage, sondern schießt
über dieselbe hinaus; denn seine Massen gehen beim Verlassen der alten
Gleichgewichtslage mit beschleunigter Bewegung nach oben. Sie rücken
mit einer gewissen Hubgeschwindigkeit in die neue Gleichgewichtslage,
und die hiermit verbundene Zunahme an lebendiger Kraft bewegt sie
auch noch über diese Lage mit verzögerter Geschwindigkeit hinaus. Das
dauert so lange, bis die aufgespeicherte Energie der Massen verzehrt
und ihre nach oben gerichtete Hubgeschwindigkeit Null geworden ist.
Gleichzeitig wird aber nun, da der Regulator oberhalb der neuen Gleich-
gewichtslage die Triebkratt kleiner als den augenblicklichen Widerstand
macht, auch die Umdrehungszahl der Maschine und des Regulators ab-
nehmen. Infolgedessen fängt dieser jetzt an, wieder nach unten zu
gehen. Seine Massen langen dann mit einer nach unten gerichteten
Hubgeschwindigkeit in der neuen Gleichgewichtslage an, und die dadurch
in ihnen auigespeicherte Energie treibt sie wieder über diese Lage hinaus,
usw. Der Regulator pendelt somit, ehe er den neuen Beharrungszustand
herstellt, mehrere Male um die zugehórige Gleichgewichtslage. Diese
Pendelungen müssen, wenn überhaupt eine Regulierung stattiüinden und
der Regulator einmal aufhóren soll, nach oben und unten zu gehen, all-
máhlich kleiner und kleiner werden.
Man ersieht, daB für die Regulierung einer Dampfmaschine nicht
allein die Größe der Schwankungen in der mittleren Umdrehungszahl
maßgebend ist, welche bei einer Änderung im Beharrungszustande ein-
tritt, sondern daß auch die Dauer dieser Schwankungen, die Länge der
Wellen, wie man zu sagen pflegt, in Rücksicht gezogen werden muß.
Die Regulierung erfolgt also um so vollkommener, je geringer die Ab-
weichungen von der normalen mittleren Umdrehungszahl sind, und je
schneller der neue Beharrungszustand wieder hergestellt wird.
Das Pendeln der Regulatoren findet namentlich bei zu kleinem Un-
gleichförmigkeitsgrad 9, statt. Je gróBer 9. ist, desto schneller rückt der
Regler in die neue Gleichgewichtslage. J; ist deshalb nicht zu klein zu
wählen; über den zulässig kleinsten Wert siehe S. 301. Ferner neigen
Regulatoren mit schweren Massen zum Pendeln. Gewichtsregulatoren
sind daher in bezug auf dieses weniger vorteilhaft als Federregulatoren.
Endlich ist die Geschwindigkeit und Masse des Schwungrades nicht ohne
Einfluß auf das Pendeln, zumal bei schwerem Schwungrade der zulässig
kleinste Wert von 9, niedriger bemessen werden kann.
Fállt das Pendeln zu stark aus, so kónnen die Schwankungen durch
Einschaltung einer Olbremse vermindert werden. Der Kolben einer
solchen Bremse drückt beim Heben und Senken der Muffe das Öl durch
einen Verbindungskanal von der einen auf die andere Kolbenseite. Er
erhält dadurch, sobald der Regulator zu pendeln anfängt, einen Wider-
stand, der von der Geschwindigkeit abhängig ist, mit welcher die Regu-