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Weiter lassen sich aber auch die Schwungmassen durch Knicken
der Pendelarme näher an die Drehachse bringen. Die C,-Kurve wird
dadurch nicht geándert, die C,-Kurve dagegen gehoben, und ein flacher
verlautender Teil derselben kann nun bei richtiger Lage der Drehachse,
die dann allerdings weiter nach links fällt, benutzt werden. Dies zeigt
Fig. 264, wo die gestrichelte C,-Kurve für den nicht geknickten Pendel-
arm I II IV”, die ausgezogene C,-Kurve für den geknickten I II IV gilt.
Das Heben der C,-Kurve liefert namentlich im Verein mit der nicht
rhombischen Anordnung, wie sie der Tollesche Regulator besitzt, eine
sehr günstig verlaufende C-Kurve bei nicht zu weit abstehender Drehachse.
Geht man nämlich in Fig. 265 aus der rhombischen Anordnung
I II III* durch Verschieben des Punktes II// nach rechts (unter Bei-
behaltung der Armlängen) in die nicht rhombische I II IIT iiber, so be-
hált die C,-Kurve wieder ihre Lage bei, die C,-Kurve aber verschiebt
sich mit dem Punkte 77/' nach rechts (siehe die gestrichelte und ausge-
zogene C,-Kurve). Für sich allein wird durch diese Verschiebung keine
Verbesserung gegenüber der rhombischen Anordnung erzielt, wohl aber
dann, wenn die C,-Kurve durch Knicken der Pendelarme gleichzeitig
gehoben wird.
S 130. Beispiel zur Untersuchung eines Kley-Regulators. Der Regler
in Fig. 265 ist von der Sáchsischen Maschinenfabrik, vorm. Rich.
Hartmann, in Chemnitz für eine Ventilmaschine d — 0,62, D — 1,03,
S — 1,1 m und » — 70 benutzt worden. Er besitzt eine Pendelarmlänge
| — I, — 650 mm, eine Hülsenstangenlänge /, # 440 mm, eine Hülsen-
belastung Q — 100 kg, einen Kugeldurchmesser von 134 mm bezw. ein
Kugelgewicht von 8,1 kg und einen größten Hub s = 160 mm.
Rechnet man den Einfluß eines Pendelarmes auf seine Schwung-
kugel zu 1,2 kg, den einer Hülsenstange zu 0,8 kg, so ist P= 2 (8,1 +
1,2 + 0,8) = 20,2 kg zu setzen. Mit diesem Werte und :Q = 100 kg sind
nach den Angaben auf S. 317 für 7 I7 III als Lage des Kurbeltriebes
bei der untersten (innersten) Kugelstellung die ausgezogene C,-, Cy, C-,
I-, H,- und E, — H,-Kurve konstruiert worden. Die Konstruktion ist hier
der Einfachheit wegen in den Kugelmittelpunkt verlegt und in der untersten
Kugelstellung nochmals angegeben. Die erhaltene C-Kurve würde für II
als tiefste Kugellage die größte Annäherung an die Astasie und den
kleinsten Ungleichförmigkeitsgrad mit % als astatischen Punkt liefern. Die
Drehachse des Reglers müßte dann durch m“ gehen, da die Tangente
an die C-Kurve in / die X-Achse in diesem Punkte schneidet. Nach der
Ausführung geht die Drehachse durch m” mit a = — 90 und b = 60 mm.
Der Ungleichförmigkeitsgrad ergibt sich dafür nach der Figur für den
allerdings ungewöhnlich‘ großen Muffenhub s = 160 mm (siehe die. Kon-
struktion von à, auf S. 309) zu
wv 95
dr = — = = = 00735 oder 7,95 vH.
À m 3 4
Bei dem mehr normalen Hube von 80 mm ergäbe sich à, nur zu 3,33 vH.