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ordnet. man auch mit Rücksicht auf das mögliche Zusammendrücken drei
Ringe an, damit der mittlere niemals zusammengepreßt wird. Sollen die
äußeren Ringe den Zylinderlauf in den Todlagen genau mit der Kante
abschneiden, so ist bei der Einstellung der Kolbenstangenlänge auf deren
Wärmeausdehnung im Betriebe Rücksicht zu nehmen. Manche Fabriken
lassen anstatt der Ringe den Kolbenkörper übertreten, und zwar um
ca. !/,, der Kolbenbreite; die Pressung zwischen den Ringen und der
Zylinderwand darf dann aber nur sehr gering sein, wenn Gratbildung
vermieden werden soll.
Kiesselbach verwendet bei der durch Fig. 362 wiedergegebenen
Kolbenkonstruktion nur einen Liderring von den folgenden Abmessungen:
Ringdicke 6 = 0,03 d + 5 mm,
Ringhóhe A — 26 mm fiir d = 0,15 bis 0,29 m,
hb = 30 d= 031 0,52
h=36 , , d= 055 0,70
Kolbenhóhe H = 0,35 d + 40 mm.
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Fig. 361. Kolbenliderung nach Scharrer & GroB in Nürnberg.
Fig. 362. Kolben nach Kiesselbach.
Um die Liderringe nicht nur in radialer, sondern auch in achsialer
Richtung selbstspannend zu machen, stellt Cremer aus einem GuBzylinder
durch Ausdrehen einer schraubenlinig verlaufenden Nut und Auf- bezw.
Ausschneiden an der Anfangs- und Endstelle einen Spiralring nach Fig. 363
her. Derselbe äußert im zusammengepreßten Zustand die gewünschte
Pressung nach beiden Richtungen. Die Schnittstellen werden durch
Plättchen überdeckt, und zwischen Ring und Kolbenkörper, der mit Deckel
versehen sein muß, wird ein gewellter Zentrierring eingelegt.
Liderringe mit besonderer Spannvorrichtung kommen jetzt
nur wenig und dann nur bei größeren Durchmessern zur Verwendung;
sie sind weniger einfach und teurer als die Selbstspanner. Fig. 364 bis 368
geben Beispiele solcher Ringe.