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leuerungen), so sind die Rückstände darin vor und nach dem Versuche bis auf
eine bestimmte Höhe zu bringen und abzugleichen. In demselben Zustande wie
beim Beginn muß sich das Feuer am Ende des Versuches befinden. Die Dauer
und der Brennstoffverbrauch des Anheizens werden vermerkt, bleiben aber außer
Berechnung.
Der während des Versuches zur Verwendung kommende Brennstoff ist zu
wägen.
Um eine richtige Durchschnittsprobe dieses Brennstoffes zu erlangen, kann man
in folgender Weise verfahren. Von jeder Ladung (Karre, Korb und dergl.) des
zugeführten Brennstoffes wird eine Schaufel voll in ein mit einem Deckel ver-
sehenes Gefäß geworfen. Sofort nach Beendigung des Verdampfungsversuches
wird der Inhalt des Gefäßes zerkleinert, gemischt, quadratisch ausgebreitet und
durch die beiden Diagonalen in vier Teile geteilt. Zwei einander gegenüber
liegende Teile werden fortgenommen, die beiden anderen wieder zerkleinert,
gemischt und geteilt. In dieser Weise wird fortgefahren, bis eine Probemenge
von etwa 10 kg übrig bleibt, welche in gut verschlossenen Gefäßen zur Unter-
suchung gebracht wird. Außerdem ist während des Versuches eine Anzahl von
Proben in luftdicht verschließbare Gefäße zu füllen (Feuchtigkeitsproben).
Die Zusammensetzung des Brennstoffes ist durch chemische Analyse zu ermitteln.
Es soll der Gehalt an Kohlenstoff (0), Wasserstoff (H), Sauerstoff (0), Schwefel (S),
Asche (4) und Wasser (W) in vH. des Brennstoffgewichtes angegeben werden.
Der Gehalt des Brennstoffes an Stickstoff (N) kann unberücksichtigt bleiben. Das
Verhalten in der Hitze ist durch Verkokungsprobe zu ermitteln.
Der Heizwert des Brennstoffes ist kalorimetrisch zu ermitteln.
Bemerkung. Aufgrund der chemischen Analyse kann der Heizwert von Steinkohlen und Braun-
kohlen angenähert mittels der sogenannten Verbandsformel:
81 C+ 290 (z- 2 +258 —6W
berechnet werden.
Die Temperatur der abziehenden Heizgase wird an der Stelle, wo sie den Kessel
verlassen, jedenfalls aber vor dem Schieber, durch Quecksilberthermometer oder
thermo-elektrische Pyrometer gemessen. Diese Geräte sind mit sorgfältiger Ab-
dichtung in den Rauchkanal so einzusetzen, daß sich die Quecksilberkugel oder
die Lötstelle mitten im Gasstrome befindet. Die Ablesungen erfolgen möglichst
oft, längstens aber viertelstündlich, und zwar womöglich bei Entnahme der
Gasproben.
Die Temperatur der in die Feuerung tretenden Luft wird nahe der Feuerung
gemessen, wobei das Thermometer vor Würmestrahlung zu schützen ist. Aus
den einzelnen Ablesungen wird das Mittel genommen.
Während des Heizversuches werden entweder ununterbrochen oder in gleich-
mäßigen Zwischenräumen möglichst oft, längstens aber alle 20 Minuten, durch
ein luftdicht neben dem Thermometer eingesetztes Rohr, dessen untere Mündung
mitten in den Gasstrom reicht, Gasproben entnommen. Der Gehalt an Kohlen-
säure (k) ist regelmäßig zu bestimmen. Vollständige Untersuchungen der Heiz-
gase auf Kohlensäure, Sauerstoff, Kohlenoxyd und Stickstoff sind nach Bedarf
vorzunehmen. Hierzu dienen am besten Durchschnittsproben, welche mittels
gleichmäßig saugender Aspiratoren entnommen werden.
Soll der Verlust durch unvollständig verbrannte Gase festgestellt werden,
so ist die Zusammensetzung der Gase nach genauen Verfahren festzustellen, da
hierfür die üblichen Verfahren der technischen Gasanalyse nicht ausreichen.
Um zu ermitteln, wieviel Luft in die Feuerzüge eindringt, können an ver-
schiedenen Stellen derselben Gasproben entnommen und auf ihren Gehalt an
Kohlensäure und Sauerstoff untersucht werden,
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