Full text: Die Wärmemechanik und die Kolbendampfmaschinen (Band 1)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
  
  
Weise, so bezeichnet man sie als Zwillings-, Drillingsmaschinen usw. 
Die Kurbeln derselben sind stets so gegeneinander versetzt, daß die 
Kolben niemals gleichzeitig die Todlagen erreichen. Verbindet man hin- 
gegen zwei, drei oder mehr Zylinder von verschiedenen Abmessungen 
mit derselben Kurbelwelle, läßt dabei den frischen Dampf nur in den 
ersten (kleinen) Zylinder treten und, nachdem er hier expandiert hat, 
nacheinander im zweiten, dritten Zylinder usw. weiter expandieren, aus 
dem letzten (groBen) Zylinder also erst ins Freie oder den Kondensator 
strömen, so nennt man die Maschine eine mehrstufige (schlechter mehr- 
fache) Expansionsmaschine. Bei den hier zu betrachtenden Maschinen 
dieser Art kommt nur zwei- oder dreistufige Expansion vor und die 
einzelnen Zylinder derselben sind als Hoch-, Mittel- und Niederdruck- 
zylinder unterschieden. In den ‚heutigen mehrstufigen Expansions- 
maschinen tritt ferner der aus einem Zylinder kommende Dampf nicht 
wie bei den alten Woolfschen Maschinen unmittelbar in den nächst- 
folgenden Zylinder über, sondern durchströmt zuvor einen Behälter, den 
sogenannten Aufnehmer oder Receiver. Bei den zweistufigen Expan- 
sionsmaschinen sind endlich die Kurbeln der beiden Zylinder um 0, 180 
oder 90? gegeneinander versetzt. Bei 0? Versetzung haben die Maschinen 
gewóhnlich hintereinanderliegende Zylinder mit einer gemeinsamen Kurbe!; 
sie heißen dann Tandemmaschinen. Bei 790 oder 90? Versetzung be- 
tinden sich die Zylinder nebeneinander und wirken an zwei verschiedenen 
Kurbeln. Zweistutige Expansionsmaschinen mit unter 780° versetzten 
Kurbeln werden jetzt nur noch selten oder gar nicht gebaut, solche mit 
90° Kurbelversetzung bezeichnet man als Verbundmaschinen.') Die drei- 
stufigen Expansionsmaschinen besitzen entweder drei unter 720 oder zwei 
unter 90° gegeneinander verstelite Kurbeln. Drei Kurbeln kommen ge- 
wóhnlich bei stehenden Maschinen dieser Art vor, bei denen die drei 
Zylinder dann nebeneinander angeordnet sind. Zwei Kurbeln sind bei 
liegenden Maschinen gebràáuchlich, wobei der Hoch- und Mitteldruck- 
zylinder hintereinanderliegen und auf die eine Kurbel wirken, der Nieder- 
druckzylinder aber an der anderen Kurbel hängt. Nur bei sehr großen 
dreistufigen Expansionsmaschinen findet eine Teilung 'des Niederdruck- 
zylinders statt, dessen Háliten dann bei liegender Anordnung auf die 
beiden Seiten verteilt werden. 
1) Jetzt werden auch oft die zwei(und drei)stufigen Expansionsmaschinen all- 
gemein als Verbundmaschinen bezeichnet und je nach der Kurbelversetzung um 
0 und 90° als Tandem- und Zwillings-Verbundmaschinen unterschieden. 
    
   
  
—— es 
  
	        
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