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die Geschwindigkeit im zweiten Leitrade abermals auf c, das im zweiten
Laufrade von neuem bis auf c, sinkt, usw. Jede Einzelturbine ist nach
Fig. 80 in einer besonderen Kammer untergebracht, und die Scheidewand
zwischen zwei benachbarten Kammern wird durch die Wand des Leit-
rades gebildet. Der Druck in jeder Kammer ist wie bei der einstufigen
Gleichdruckturbine vor und hinter dem Laufrade theoretisch gleich, in
den einzelnen Kammern aber verschieden.
Die Expansionsgeschwindigkeit c, des Dampfes in den einzelnen
Stufen fällt infolge der stufenartigen Entwickelung der kinetischen Energie
verhältnismäßig klein aus, und das für den indizierten Wirkungsgrad
maßgebende Verhältnis «/e, ist also hier auch bei niedrigen Umfangs-
geschwindigkeiten ein günstiges. Dazu kommt neben anderem, daß die
in den vorhergehenden Stufen auftretenden Düsen-, Schaufel-, Austritts-
und Undichtheitsverluste, wie später erklärt, in den nachfolgenden zum
Teil wieder zur Arbeitsleistung nutzbar gemacht werden können. Als
Hauptvorteil der vorliegenden Turbinen ergibt sich daher ein guter
Wirkungsgrad selbst bei niedrigen Umlaufszahlen und kleinen Rad-
durchmessern.
Nachteilig ist den mehrstufigen Gleichdruckturbinen ohne Ge-
schwindigkeitsstufung ein verhältnismäßig hoher Druck und eine eben-
solche Temperatur in den ersten Stufen, wodurch nicht nur die Rad-
reibungs-, Ventilations- ‚und Strahlungsverluste ungünstig beeinflußt
werden, sondern auch die Abdichtung der Stopfbuchse daselbst er-
schwert, die Wármedehnung des Gehàáuses verstárkt und die schnelle
Betriebsbereitschaft verringert wird. Zweckentsprechende Konstruktionen,
sorgfältige Herstellung und zuverlässige Wartung vermögen allerdings
die letztgenannten Nachteile unschädlich zu machen. Die große Bau-
länge der vorliegenden Bauart sucht man jetzt durch Verminderung der
Stufenzahl möglichst zu beschränken. ;
Mehrstufige Gleichdruckturbinen mit reiner Druckstufung finden
namentlich bei großen Leistungen Verwendung.
§ 31. Die Druckstufung. Die Expansionsgeschwindigkeit c, des
Dampfes ist nach Gl. 1a, S. 8, der Quadratwurzel aus dem verfügbaren
Gefälle proportional. Bei einer zstufigen Gleichdruckturbine, bei der
jede Stufe den zten Teil des gesamten Wärmegefälles in Strómungs-
energie umsetzt, beträgt c, also nur den Vzten Teil der Expansions-
geschwindigkeit einer einstufigen Turbine, in der das gesamte Warme-
gefille auf einmal umgesetzt wird. Der Wert ule, ist also bei jener für
dieselbe Umfangsgeschwindigkeit Vx mal so groB als bei dieser, oder
was auf dasselbe hinauskommt, die Umfangsgeschwindigkeit kann bei
einer zstufigen Gleichdruckturbine gleich dem V« ten Teil derjenigen
einer einstufigen gemacht werden, ehe das Verhältnis ule, den Wert
der letzteren erreicht. Die Druckstufung gestattet somit eine wesentliche
Herabsetzung der Umfangsgeschwindigkeit bezw. Beschränkung der Um-