Full text: Die Dampfturbinen (Band 2)

  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
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Wirkungsgrad guter Kolbenluftpumpen nicht, bieten aber neben geringen 
Anlagekosten den Vorteil, mit der ebenfalls als Zentrifugalpumpe ausge- 
bildeten Kondensat- und Kühlwasserpumpe zusammen, von denen die 
erste den kondensierten Dampf aus dem Kondensator saugt, die zweite 
das Kühlwasser durch dessen Röhren treibt, nur rotierende Pumpen und 
deshalb einen sehr einfachen Antrieb für alle Pumpen zu haben. Dieser 
Antrieb erfolgt entweder durch Elektromotoren oder durch eine kleine 
Dampiturbine. Bei elektrischem Antrieb stehen dann nach Fig. 238 die 
rotierende Lult- und die Kühlwasserpumpe in der Regel zu beiden Seiten 
des Elektromotors aui einer gemeinsamen Grundplatte, während für die 
Kondensatpumpe meistens ein besonderer Motor vorgesehen wird. Beim 
Turbinenantrieb, der die Pumpen unabhängig von der elektrischen Energie 
macht, ordnet man nach Fig. 239 wohl alle drei Pumpen nebeneinander 
an. Zum Anfahren muß dann zuvor Vakuum durch die kleine Turbine 
der Kondensation geschaffen werden, und die Hauptturbine braucht nun 
nicht mehr wie beim elektrischen Antrieb der Pumpen mit Auspuff anzu- 
laufen, ist auch in ihrem Betriebe nicht bei plötzlicher Stromunterbrechung 
gefährdet. Der Abdampf der mit Auspuff arbeitenden kleinen Turbine 
zum Antrieb der Pumpen wird entweder zum Vorwärmen des Speise- 
wassers benutzt oder in eine spätere Stufe der Hauptturbine geleitet, wo 
er noch Arbeit leisten kann. 
Anstelle der Schleuderradluftpumpen, bei denen ein Kreiselrad einem 
besonderen Wasserstrom die zum Mitreißen der Luft erforderliche Ge- 
schwindigkeit erteilt, verwenden manche Firmen zum Ansaugen der im 
Kondensator befindlichen Luft einfache Strahlapparate ohne Schleuderrad, 
die dem Wasserstrom (bisweilen auch unter Zuhilfenahme von Dampf) 
in einer Düse die erforderliche Geschwindigkeit zum Mitreißen (Ansaugen) 
der Luft geben und dann die erlangte Geschwindigkeit ebenso wie bei 
den Schleuderradpumpen in einem Diffusor in Druck umsetzen, um die 
Luft auf den äußeren Atmosphärendruck zu komprimieren. Das hierfür 
erforderliche Wasser wird entweder von einer besonderen Zentrifugal- 
pumpe beschafft, oder es wird das Kühlwasser des Kondensators hierzu 
benützt. Im letzteren Falle befindet sich der Strahlapparat innerhalb des 
Kondensators, aus dem der Kühlwasserstrom die Luft mit fortreißt. Die 
zum Herausschaifen der Luit erforderliche Arbeit wird dann der Kühl- 
wasserpumpe aufgebiirdet, die ihr Wasser nicht nur durch die Röhren 
des Kondensators treibt, sondern erforderlichenfalles auch noch auf das 
Rückkühlwerk hebt. Bei groBer Einfachheit und Betriebssicherheit sollen 
solche Anordnungen ein hohes Vakuum unter nicht zu großem Kraft- 
bedarf liefern. Man bezeichnet sie auch als Kondensationen ohne Luft- 
pumpe. 
Die Kondensation steht bei den Turbinenanlagen in der Regel un- 
mittelbar unter der Turbine, um die Länge der Abdampfleitung mög- 
lichst zu beschränken. Zur Unterstützung der Turbine selbst dienen 
dann L-Träger mit zwischen. liegenden Gewölbekappen oder Beton- 
    
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
     
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
   
   
     
  
    
   
	        
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