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einzelnen Rahmhölzer betragen 4 bis 5 m. Auf ihnen ruhen, wie erwähnt, die
Querhölzer und auf diesen der Bohlenbelag. Der letztere wird erst aufgebracht,
nachdem das Mauerwerk bis zu dieser Höhe vollendet ist, Zwischenrüstungen
werden entweder auf Gerüstböcken oder, wie bei den Stangengerüsten, durch An-
binden von Streichbäumen an die Gerüststiele und durch Auflegen von Netz-
riegeln hergestellt. Diese Zwischengerüste dürfen nur für den Verkehr und die
Hantierung der Arbeiter, keinesfalls
aber für die Lagerung oder das Fort-
bewegen von Werkstücken benutzt
werden.
Sollen Rahmhölzer gestoßen wer-
den, so hat dies stets über einem
Stiele unter Einschiebung eines Sattel-
holzes (Fig. 891) zu geschehen.
In der Längsrichtung sind eben-
so, wie in der Querrichtung Kreuz-
streben anzuordnen, welche abwech-
selnd auf die Außen- und Innenseiten
der Stiele gelegt und mit diesen ver-
bolzt werden. Auf dem obersten Gerüst-
boden liegen Schwellen und Schienen,
auf welchen die, Schiebebühnen mit
den Windevorrichtungen laufen (ver-
gleiche Tafel 30 und 31). . Damit die
Arbeiter, welche die Schiebebiihne fort-
bewegen, geniigend Arbeitsraum haben,
muß der oberste Geriistboden gegen
die Stuhlwände beiderseits um 60 bis
70 cm ausladen. Derselbe erhält
ringsum ein Schutzgeländer von 1 m
Höhe, und er muß so sicher kon-
struiert sein, daß ein Hin- und Her-
; schwanken ausgeschlossen ist. Die
SN, Figuren 893 bis 898 geben hierzu
St einige Beispiele.
Die Leitergánge zum Ersteigen
Fig. 908. des Gerüstes werden an der Aufen-
seite desselben angebracht; sie be-
stehen aus kráftig konstruierten Lei-
tern, die auf vorgebaute, etwa 1 m im Quadrat grobe Podeste (Figur 899)
endigen,
Bei dem Bau von Pfeilern fiir Wege- und Eisenbahnbrücken werden häufig
Schienengeleise in Hohe einer angrenzenden Straße von einer Bóschungskrone aus
verlegt, um auf diesen die schweren Werkstiicke mittels kleiner eiserner Wagen
(Fig. 900 und 901) bis unter das Baugeriist bezw. die Hebevorrichtung schaffen
und von hier aus mittels der Bauwinde heben und versetzen zu können. Die
Bauwinde (Fig. 902) besteht in der Regel aus einem eisernen, auf Lagern auf-
ruhenden, mit Wellen und niedrigen Rädern versehenen Bock. Das Heben der
Lasten, sowie das Fortbewegen der Winde in der Richtung des Geleises. erfolgt
dureh Umdrehung der Hebelarme seitens der Arbeiter.
Eine ausgedehnte Verwendung finden abgebundene Riistungen fiir die Ver-
setzungsarbeiten bei gróDeren Grabsteinen, Denkmàlern und Erbbegrübnissen. Bei-
spiele hierfür veranschaulichen die Figuren 903 bis 908, die ohne nähere Be-
schreibung verständlich sein dürften.
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