Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
  
  
  
   
Schrägrostfeuerungen. 87 
die Vorzüge des neuen Systemes eingehend durch sorgfältige, von Ingenieuren des elsäs- 
sischen Vereines von Dampfkesselbesitzern angestellte Versuche nachgewiesen.  Hiebei 
ergab die Tenbrink-Feuerung bei Verwendung von Saarkohle (Itzenplitz IL. Qualität) eine 
mehr als 9fache Bruttoverdampfung gegenüber einer nicht ganz 7fachen eines Planrostes, 
welcher unter denselben Verhältnissen an einem gleichen Kessel arbeitete. 
Die Konstruktion der Feuerung ist aus Fig. 114 Tafel X!) ersichtlich. Der Feuer- 
herd befindet sich innerhalb eines besonderen Konstruktionsteiles, der sogenannten 
Tenbrink-Vorlage; diese besteht aus einem quer zur Kesselrichtung liegenden Walzen- 
kessel, der von einem zur Aufnahme des geneigten Rostes dienenden konischen Rohr (bei 
grôfseren Kesseln auch von zwei solcher Rohre) schräg durchdrungen wird. Sie steht 
mit dem Oberkessel durch Stutzen in Verbindung, in welche zur Erzielung eines kräf- 
tigen Wasserumlaufes Róhren eingehüngt sind, durch die das Speisewasser dem Quer- 
kessel zustrómt, während der in letzterem erzeugte Dampf durch den verbleibenden 
rngfórmigen Raum nach oben entweicht. Zur Entleerung dieses Kesselteiles dient eine 
besondere Ablaísvorrichtung, wáührend ein Mannloch gestattet, ihn zu befahren und zu 
reinigen. 
Die Art des Brennstoffes bestimmt die Neigung des hostes und damit auch die 
des Feuerrohres.  Ersterer ist oben in der aus der Figur ersichtlichen Weise an einen 
rechteckigen guíseisernen Kasten angeschlossen, welcher mit dem Feuergeschrünke ver- 
schraubt ist. Die untere Wand dieses Kastens liegt in einer Ebene mit dem Rost und 
bildet die Rostplatte, seine Seitenwandungen besitzen 3 Führungen. In eine derselben 
ist eine Platte eingeschoben, welche den Kasten in 2 übereinander liegende Kanäle teilt, 
von denen der untere meist an einen Fülltrichter angeschlossen ist, zuweilen aber auch 
nur eine Verschlufsklappe besitzt. Dieser Kanal führt die Kohle auf den Rost, und zwar 
in einer Schichtstärke, welche sich ändert, je nachdem die Trennplatte im die eine oder 
in die andere der Führungen eingeschoben wird. Der obere Kanal hat den Zweck, im 
Bedarfsfall Luft über dem Rost in die Feuerung einzulassen. Er hat daher eine Klappe 
mit einer Stellschraube, die gestattet, den Erhebungswinkel nach Belieben einzustellen 
und damit den Querschnitt für den Luftzutritt zu ändern. Dem Rost flielst die Ver- 
brennungsluft durch eine unter der Füllóffnung befindliche, verschlielsbare Thiir des 
Feuergeschrünkes zu, welche gleichzeitig die Móglichkeit gewührt, den Rost bequem zu 
übersehen und seine Spalten ohne allzu grofse Mühe von Asche und Schlacke zu reinigen. 
Eine noch tiefer liegende, gleichfalls abschliefsbare "hür dient dazu, die Herdrückstände, 
welche durch die zwischen Rost und Einmauerung verbleibende Offnung aus dem Feuer- 
raum ausgeschieden werden, zu entfernen. 
Die Art und Weise, wie der Brennstoff abbrennt und niedersinkt, und wie der Ver- 
brennungsvorgang zu leiten ist, sowie die hiezu dienende Konstruktion des Rostes, und 
endlich die Zweckmifsigkeit der von Tenbrink gewühlten Zugführung sind bereits 
oben auf S. 76 und 77 eingehend erörtert. worden. 
Wir haben gesehen, dafs die Hauptverbrennungszone auf dem unteren Teil des 
Rostes liegen soll. Man wird. deshalb bestrebt sein müssen, dort die Rostspalten sorg- 
fültig frei zu halten. Aber auch auf dem übrigen Teil des Rostes sind Verstopfungen zu 
!) S. Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1883, Tafel VIIT, Fig. 15. 
     
  
  
    
    
    
  
  
  
  
  
  
    
    
    
  
  
  
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