Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
  
  
Schrägrostfeuerungen. 91 
gemäfser Ausführung, wie sie von besseren Kesselschmieden erwartet werden darf, allen 
billigen Anforderungen gerecht zu werden vermag und dafs unter diesen Voraussetzungen 
keinerlei Störungen zu befürchten sind, sofern auch im Betriebe die nötige Rücksicht- 
nahme auf die Konstruktion genommen wird. Dazu gehören namentlich: Verwendung 
reinen Speisewassers, das frei ist von Öl, Fett oder Fettsäuren, genügend häufige 
Reinigung des Kessels und endlich Fernhalten übermáísiger Anstrengungen!) Jedoch ist 
die letzte Forderung nicht so zu verstehen, als ob die Anstrengung der Feuerung nicht 
ohne Nachteil über die normale hinaus gesteigert werden dürfte. Dals die Tenbrink- 
Feuerung, ohne Sehaden für das Feuerrohr, dauernd ganz betrüchthnche Anstrengungen 
vertrügt, zeigt die Anmerkung 3 der vorigen Seite. 
Beziiglich der Kosten der Feuerung muls zugegeben werden, daís sie infolge der 
Anforderungen, die an das Material und an die Ausführung zu stellen sind, allerdings 
hóher ausfallen werden als bei einer Planrostfeuerung. Es zeigt sich aber, dafs überall 
dort, wo die Kohlen teuer sind und wo man die Feuerung mit der nótigen Aufmerksam- 
keit behandelt, die Einrichtung sich rasch bezahlt. Betrigt doch die Ersparnis selbst 
Um Vergleiehswerte zu erhalten, ist in der Zusammenstellung die Betriebsdauer sümtlicher Kessel 
in Betriebsjahren zu 3500 Betriebsstunden angegeben. 
Die längste Betriebsdauer mit 21,4 Jahren weist die Kesselanlage einer Papierfabrik auf. Nach 
18,5 jahrigem Betrieb mu(ísten die beiden Feuerrohre erneuert werden, ohne dafs sie vorher zu Repara- 
turen Anlafs gegeben hatten. Die pro qm Rostfláche verbrannte Kohle (Saarkohle Heinitz II, spüáter I) 
schwankte zwischen 79 und 130 kg, wobei die letztere Beanspruchung, die einer Dampferzeugung von 26 kg 
pro qm Heizflüche entspricht, vorherrschend war; sie umfafst etwa 13 Betriebsjahre. Ein gleicher Kessel, 
ebenfalls in einer Papierfabrik, ist bei derselben Anstrengung des Rostes nach 19,7 Jahren noch im Betrieb, 
ohne eine Ausbesserung nótig zu haben. Ebenso arbeitet noch eine Reihe anderer Kessel in den verschie- 
densten Betrieben nach einer ununterbrochenen Betriebsdauer von 10—17 Jahren bei Rostanstrengungen 
von 50—106 kg (Saarkohle, schlesische Kohle u. s. w.), ohne dafs Beschädigungen oder dergleichen einge- 
treten wären. 
Von 414 Feuerrohren blieben unbeschädigt . . 359 Stück == 87pCt. 
kleine Ausbesserungen erfuhren . . . . . . 26 , = 6pCt. 
grofse Ausbesserungen erfuhren 99. =— Apt 
Von 395 Feuerungen waren 
schwach beansprucht (unter 66 kg pro qm Rostfläche) . . 78 Stück 
mäfsig (66—70 kg = 2 ). . 196 Stüek 
stark > (80—90 kg 2 » >. . 80 Stück 
übermäflsig , (über 00 ke .  ., > 3. . 105 Stück. 
Dafs allerdings schlechtes Speisewasser die Lebensdauer der Feuerrohre sehr ungünstig beeinflufíst, 
wenn hiebei auch noch die Zeit fehlt, sie öfters zu reinigen, zeigen namentlich die in dem Vortrag 
erwühnten Kessel der Stuttgarter Zuckerfabrik. Sobald für dieselben besseres Speisewasser verwendet 
wurde — das alte war von den Abfällen des Stuttgarter Schlaehthauses verunreinigt — hórten die Be- 
schüdigungen auf. Über weitere sehr lehrreiche Betriebsergebnisse siehe die Zusammenstellung. 
1) Vergl. hieriiber insbesondere C. Bach: Einbeulung und Ausbauchung von cylindrischen Kessel- 
wandungen infolge Wärmestauung, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1894, S. 1420 u. f., na- 
mentlich das auf S. 1494 gesagte, dessen Schlufs folgendermafsen lautet: „Jedermann weifs, dafs man 
einen für hüchstens 10000 kg Last bestimmten Kran, Eisenbahnwagen oder dergleichen nicht mit 
20000 kg belasten darf. Von dem Dampfkessel dagegen verlangt man nicht selten, dafs er, vielleicht 
schon seit làngerer Zeit nicht mehr gereinigt und noch dazu mit unreinem Wasser gespeist, soviel Würme in 
das Wasser überführe, als man durch übermáfsige Beschickung der Feuerung bei möglichst verstürktem 
Zuge überhaupt auf dem Roste zu erzeugen im Stande ist^. 
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