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Mechanische Rostbeschiekung.
einer vorliegenden Fläche regelmäfsig mit Kohlen zu bestreuen'.^ Die Regelung der
Kohlenmenge erfolgt durch Änderung der Bewegung der Speisewalze m, welche durch
Schaltrad und Klinke angetrieben wird.
Der ganze Apparat ruht auf Rädern, so dafs er, falls er unbrauchbar wird, wegge-
fahren und der Rost nach Einhängen der Thür von Hand beschickt werden kann. Um
ihn auch sonst, zum Anheizen, Schüren, Abschlacken u. s. w., zugänglich zu machen,
ist über der Schaufel eine zum Aufklappen eingerichtete Thür k angeordnet.
Die tiefe Lage des Trichters bietet zwar den Vorteil, dafs die Kohle, welche in
Wagen auf Gleisen herangefahren wird, unmittelbar in den Trichter entleert werden
kann. Dagegen ist durch diese Anordnung die Zugänglichkeit des Rostes und damit seine
Bedienung nicht unbeträchtlich erschwert.
Bezüglich der Verwendung verschiedener Kohlensorten gilt dasselbe, was über die
Leach-Feuerung gesagt wurde.
Die Vorrichtung von Ruppert ist bisher nur in beschränkter Zahl zur Ausführung
gelangt. C. Haage, welcher die Wirkungsweise mehrfach beobachtet und untersucht
hat, giebt an, „bei gleichmäfsiger Bedeckung der Rostfläche eine rauchfreie Verbrennung,
sowie einen Kohlensäuregehalt der abziehenden Gase von 12 pCt.“ gefunden zu haben.
(Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1893, S. 841.)
Beschickungsvorrichtung von W. Whittacker, D. R. P. No. 43175 vom 23. Sept. 1887,
in Figur 188 und 189 Tafel XVIII? für einen Zweiflammrohrkessel dargestellt. Die
Kohle wird in die Fülltriehter A aufgegeben und gelangt durch Öffnungen, welche im
Grunde der Tichter zu beiden Seiten angeordnet sind, auf die Speisewalzen B, die sie
den beiden auf der Antriebswelle L sitzenden Wurfrädern B' zuführen. Der Antrieb der
Speisewalzen erfolgt durch die Schalträder C, welche durch Klinken D gedreht werden,
die alle auf der von den runden Führungslagern F getragenen Schiene E befestigt sind.
Diese erhält ihre hin- und hergehende Bewegung von dem Hebel G, mit dem sie durch
den Stift G' verbunden ist, uud der, in G” aufgehängt, durch den Kurbelzapfen H mit der
Scheibe Jin Verbindung steht. Letztere wird endlich durch Schnecke und Schneckenrad
von der Welle L aus angetrieben, welche mit 400 bis 500 Umdrehungen in der Minute
umläuft. Die Speisewalzen, welche minutlich etwa 'j Umdrehung vollführen, kónnen
durch Umlegen der Klinken D einzeln oder zusammen ausgeschaltet werden, wodurch die
Kohlenzufuhr verringert oder ganz eingestellt wird. Eine weitere Regelung ist da-
durch ermöglicht, dafs die Öffnungen der Kohlentrichter mittels der Schieber P und der
Hebel R verstellt werden können. Die gleichmäfsige Verteilung der Kohlen über den Rost
soll durch eine in der Feuerung befindliche Platte V bewirkt werden, welche einen Teil
der Kohlen auffüngt und sie zwingt, je nach der durch eine Stellschraube W von aufsen
zu regelnden Neigung der Klappe in kleinerer oder grófserer Entfernung von der Ein-
wurfóffnung auf den Rost zu fallen.
Zum Anheizen, Schüren und Abschlacken sowie für den Fall etwaiger Betriebs-
stôrungen ist auch hier eine Feuerthür vorgesehen.
Wie bei dieser Einrichtung mit Hilfe der Platte V ,eine äufserst gleichmäfsige und
!) C. Haage, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure, 1893, S. 840.
?) Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1890, S. 108T.
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