Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

   
116 Mechanische Rostbeschickung. 
Einrichtungen der ersten Art sind in dem Bericht von C. Bach über die inter- 
nationale Ausstellung von Apparaten und Einrichtungen zur Vermeidung des Rauches in 
London 1881!) besprochen und dargestellt. Die Kohle wird hiebei durchweg mittels 
Kolben oder Schieber verschiedenster Gestaltung aus dem Fülltrichter auf den vor- 
deren Teil des Rostes geschoben, zuweilen erst, nachdem sie vorher noch Quetschwalzen 
oder dergleichen passiert hat?) Die Roststübe sind meist schwach nach hinten geneigt. 
Sie vollführen in der Regel eine Bewegung gleich oder áhnlich derjenigen einer Kurbel- 
stange, jedoch so, dafs immer die Bewegungen zweier neben einander liegender Stäbe 
von einander abweichen, daís z. B. der eine der beiden aufsteigt, während der andere 
niedergeht, und daís erst wieder der übernüchste oder der drittnüchste Stab dieselbe 
Bewegung vollführt. In manchen Fällen wird auch nur ein Teil der Stäbe bewegt, die 
übrigbleibenden dagegen, welche zwischen den ersteren verteilt sind, werden fest gelagert. 
Die Feuerbrücke ist in der Regel erst in einiger Entfernung hinter dem Rost ein- 
gebaut, so dals der Abschluls des Flammenraumes durch die nach hinten gelangenden 
Verbrennungsrückstünde erfolgt. 
Eine ganze Reihe derartiger Einrichtungen ist auch in den Patentschriften der letzten 
15 Jahre niedergelegt. Eine von ihnen, welche von dem Englinder Hodgkinson her- 
rührt, sel, weil sie neuerdings auch in Deutschland einige Verbreitung gefunden zu haben 
scheint?), noch besonders erwühnt. 
Bei der álteren Anordnung dieser Feuerung, D. R. P. No. 34 811 vom 3. November 1885, 
wird die Kohle durch eine Speisewalze von gleicher Gestaltung wie diejenige, welche die 
Vorrichtung von Leach besitzt, einem Wurfrad zugeführt und durch dieses auf den vor- 
deren Teil des Rostes geschleudert. 
In ähnlicher Weise wie bei Leach sucht man hiebei Klemmungen oder Brüche da- 
durch zu vermeiden, dafs die Zellen der Speisewalzen durch ein federndes Blech abge- 
strichen werden, dessen Spannung eine Stellschraube zu regeln gestattet. 
In der neueren Anordnung, D.R.P. No. 86930 vom 2. August 1895, sind Speise- 
walze und Wurfrad fortgelassen, und die Kohle wird, wie bei den oben erwähnten Ein- 
richtungen, durch einen Schieber auf eine über dem Rost befindliche Platte geschoben, 
welche durch ihre eigentümliche Gestaltung (Erhóhung in der Mitte) eine gleichmäfsige 
Verteilung über die Breite des Rostes bewirken soll. 
Die Bewegung der Roststibe erfolgt in beiden Fállen durch eine aufserhalb der 
Feuerung gelagerte Daumenwelle, welche zuerst die eine Hälfte der Roststäbe, und zwar 
immer den 1., 3., 5. u. s. w. Stab, hernach die andere Hálfte je zusammen nach vorn zieht, 
um alsdann beide Hülften gemeinsam nach hinten zu schieben. 
Da bei dieser, wie auch bei allen ähnlichen Einrichtungen, durch die Bewegung der 
Stäbe auch das selbstthätige Freimachen des Rostes erreicht werden soll, so ist die Gefahr 
!) Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1882, S. 40 und 81. 
?) Über deren Wert siehe S. 109 Anmerkung 2. 
3) Sie wird von Carl Siede in Danzig gebaut und befindet sich an den Kesseln der Strafsenbahn- 
centrale in Danzig im Betrieb. Sie ist in dem ,Bericht über die IIT. Sitzung der Kommission zur Prüfung 
und Untersuchung von Rauchverbrennungsvorrichtungen“ erwähnt. Stettin, F. Hessenland, 1896. Aufser- 
dem ist in der am 4. Mai 1898 stattgehabten IV. Sitzung dieser Kommission über Versuche an dieser An- 
lage berichtet worden. 
     
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
    
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
      
    
    
   
  
  
  
  
 
	        
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