Kohlenstaubfeuerung. 129
Schnecke b aus dem Trichter a auf das sich drehende Sieb i geleitet, dessen Inneres den ME
Anfang der Saugleitung des Ventilators bildet. Kohlenstaub und Luft sind also gezwungen, |
zusammen durch den Ventilator zu strômen, und gelangen infolgedessen als fertiges
Gemisch durch die Rohrleitung r in den Feuerraum. Der Antrieb der Schnecke | |
erfolgt durch die beiden konischen Trommeln ee. Die Zufuhr des Kohlenstaubes wird | |
durch Verstellen des über die letzteren laufenden Riemens d mittels des Hebels c, sowie
durch grófseres oder geringeres Abdecken der Schnecke mittels des Schiebers f und des
Handrüdchens g geregelt. Die Zufuhr der Verbrennungsluft dagegen wird durch den | |
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Schieber l geregelt, welcher die Zustrómungsóffnung mehr oder weniger freigiebt.
Die Einrichtung gestattet, mehrere Feuerungen gleichzeitig zu bedienen. ni Mi
Die Konstruktion von Wegener!) hat den Vorteil, von einer besonderen Kraftquelle o MM
7 unabhángig zu sein; jedoch erscheint es fraglich, ob der von den Zugverhàltnissen ab- |
cs hángige Gang des Apparates genügend gleichmäfsig ist und ob nicht durch Windstôfse | |
oder dergleichen Unregelmáfsigkeiten in der Beschickung aufzutreten vermögen. Die Auf-
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lockerung des Kohlenstaubes wird zwar von dem Apparat zufriedenstellend vorgenommen,
doch ist klar, dafs die Menge des durch das Sieb fallenden Staubes bei Änderung des
Feuchtigkeitsgehaltes gleichfalls schwankt.
a Bei den Konstruktionen von Schwartzkopff, Pinther, Ruhl und Unger wird
der Kohlenstaub genügend aufgelockert; in den Luftstrom wird er entweder unmittelbar
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vor oder erst in dem Verbrennungsraum eingestreut.
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Ein Nachteil der Feuerungen von Schwartzkopff und von Pinther liegt in der
Notwendigkeit, die sehr rasch umlaufende, durch einen Riemen angetriebene Welle un- WIE LE
mittelbar vor der Feuerung lagern zu müssen; bei der ersteren ist es aulserdem nicht Ip
ausgeschlossen, daís sich bei feuchtem Staub die Biirsten zusetzen. Auch bei der Ruhl- UN
schen Feuerung können bei solchem Staub Verstopfungen eintreten. | |
Die Ungersche Feuerung hat zwar den Vorteil, dafs infolge ihres Rostes das An- | Il
heizen erleichtert ist und etwa sich ablagernder Staub auf dem Rost verbrennt. Dies setzt NA
aber voraus, dafs das kleine Feuer fortdauernd unterhalten wird, was die Vorteile der
Feuerung beeinträchtigt. Es treten Temperaturschwankungen auf, der Schornsteinver- MEIN
lust wird erhöht und aufserdem wird der Rauchbildung Vorschub geleistet. Kin Nach- IE
teil der Feuerung besteht auch darin, dafs der Feuerraum zum Teil dem Kessel vorgebaut |
ist. Es führt dies unter allen Umständen zu rascherer Abnützung der Ausmauerung und
erhôht die Abkühlungsverluste.
Die Feuerung von Friedeberg besitzt ebenso wie die von de Camp ein besonderes
Gebläse, das zwar an beliebigem Ort aufgestellt werden kann, immerhin aber einen
nicht unbeträchtlichen Kraftbedarf erfordert. Beide Konstruktionen haben den Vorteil,
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aufser dem Ventilator keine bewegten Teile zu besitzen. Bei der Friedebergschen An-
1) S. über dieselbe auch den Vortrag von C. Schneider, veróffentlieht im Bericht über die 24. De- i
legierten- und Ingenieurversammlung des internationalen Verbandes der Dampfkesselüberwachungs-
vereine zu Kiel, Juni 1895, oder in der Zeitschrift des Verbandes der preulsischen Dampfkesseliiber- |
wachungsvereine 1895, S. 336 u. f. i
Haier, Dampfkessel-Feuerungen.