14 Bedienung, Bau und Betrieb des Planrostes.
des Rostes der eigentlichen Verbrennung dient, für dieselbe Leistung eine grófsere Rost-
fläche erforderlich als bei gleichmáàísiger Verteilung der Kohle über den Rost.
Eine weitere, namentlich bei breiten Rosten zuweilen gebrüuchliche Art der Be-
schickung besteht darin, dieselbe abwechselnd auf beiden Rosthülften vorzunehmen, so
dafs immer die eine Hälfte in heller Glut sich befindet, wenn die andere frisch beschickt
wird.. Endlich ist auch noch eine Beschickungsart in Gebrauch, bei welcher der
frische Brennstoff hinten an der Feuerbrücke aufgeworfen wird, so daís die glühenden
Gase darüber wegstreichen. Nach beendigter Entgasung wird alsdann der Brennstoff
über den Rost ausgebreitet und die Neubeschickung vorgenommen. Die Einwirkung auf
den frischen Brennstoff ist zwar hierbei aufserordentlich kräftig; dieses Verfahren er-
fordert Jedoch, wenn die Würmeverluste nicht erhóht werden sollen, eine grofse Gewandt-
heit in der Bedienung des Feuers.
Damit nun der Heizer auch wirklich in den Stand gesetzt wird, den im vorstehenden
gegebenen Regeln richtig nachzukommen und damit Erfolg zu erzielen, mu(s die Feuerung
zweckentsprechend gebaut sein.
In erster Linie ist dies vom Rost zu verlangen. Derselbe soll in bequemer Höhe
legen (etwa 60—80 em über dem Heizerstand) und muís so groís sein, dafs die Mog-
lichkeit vorliegt, mit handlichen Schürgeräten, ohne allzu grofíse Anstrengung, rasch
die in Betracht kommenden Arbeiten vornehmen zu können. Zweckmäfsig ist es,
dem Rost eine schwache Neigung nach hinten zu erteilen. Hierdurch wird nicht nur
seine Unterflàche übersichtlich, sondern man kann bei dieser Anordnung auch die in
den Spalten festsitzenden Schlacken, welche mit einem entsprechend geformten Gerät vor-
teilhaft von unten her losgelöst werden, vollständiger und rascher entfernen‘). Zur Er-
leichterung dieser Arbeit empfiehlt es sich, in der zum Aschenfall führenden Öffnung einen
geeigneten Stützpunkt für das Werkzeug anzubringen. In manchen Fällen ist es der
besseren Bedienung halber rätlich, statt eines grofsen 2 kleine Roste anzuwenden.
Die zum Zweck der Rauchverhütung so oft in den verschiedensten Ausführungen
angepriesenen Roststabkonstruktionen vermógen auf dieselbe nur mittelbaren Einflufs aus-
zuüben. Durch unzweckmifsige Gestaltung der Stéibe kann das Festsetzen der Schlacke
begünstigt und die Reinigung erschwert und verlängert werden, so dafs auf diese Weise
der Rauchbildung Vorschub geleistet wird.
Die Anforderungen, die an eine gute Rostkonstruktion gestellt werden müssen, sind
folgende?):
1. Der Rost soll móglichst viel freie Flüche darbieten und die Luft zu allen Punkten
der Brennstoffschicht in richtiger Menge mit móglichster Leichtigkeit zustrómen
lassen ?).
7) In vielen Füllen erweist sich die Neigung des Rostes schon deshalb als notwendig, um Hóhe
für die Feuerbrücke zu bekommen, ohne den Querschnitt für die darüber hinwegziehenden Gase, d. h.
die Grófse der Feuerluke, unzulüssig zu vermindern.
?) S. hierüber auch Dr. H. Meidinger, Feuerungsstudien, Karlsruhe 1878.
3) Man trifft vielfach die kompliciertesten Rostanordnungen, welche offenbar das Bestreben ver-
folgen, die Luft in möglichst vielen Strahlen der Brennstoffschicht zuzuführen. Die Konstrukteure solcher