Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
16 Bedienung, Bau und Betrieb des Planrostes. 
erzielt wird. Da es aber trotzdem niemals zu erreichen ist, den Zustand des Feuers 
völlig gleichmäfsig zu gestalten, wozu namentlich auch der Umstand beiträgt, dafs 
die Rostspalten nie ganz von angesetzten Schlacken freizuhalten sind, da also auch das 
vom Rost abziehende Gasgemisch keine gleichmäfsige Beschaffenheit besitzen wird, viel- 
mehr aus einer Reihe neben einander herziehender ungleich starker Gas- und Luftstrôme 
besteht, welche vielfach auch noch verschiedene Temperaturen besitzen, so hat die Feuer- 
luke die weitere Aufgabe, diese Verschiedenheiten, die um so grófser sind, je ungleich- 
mälsiger Rostbedeckung und Stückgrôfse sind, dadurch auszugleichen, daís sie die Gase auf 
einen kleineren Querschnitt  zusammendrüngt und sie in der Regel aulserdem nótigt, 
vorher ihre Bewegungsrichtung zu ändern, um so der Herbeiführung einer móglichst voll- 
ständigen Mischung Vorschub zu leisten. Natürlich darf aber die Verengung nicht so weit 
getrieben werden, dafs dadurch der Zug unzulässig beeinträchtigt und die Temperatur im 
Verbrennungsraum (und damit auch der Verlust durch Ausstrahlung und unter Umständen die 
Schlackenbildung) zu sehr gesteigert wird. Auch darf dem Zweck der Feuerbrücke nicht 
dadurch wieder entgegengearbeitet werden, dafs durch die Art der Begrenzung der 
Öffnung die Verteilung des Luftzuflusses ungünstig beeinflufst und so die Gleichmáfsigkeit 
des Abbrandes mehr gestört als gefördert wird. 
In vielen Fällen soll die Feuerbrücke noch dadurch zur Beförderung der Verbren- 
nung beitragen, dafs sie zur Zeit der höchsten Glut Wärme in sich aufspeichert, die dann 
während der Entgasung an die vorbeistreichenden Destillationsprodukte abgegeben wird. 
Die Verbrennung wird naturgemäfs durch einen genügend kräftigen Zug befördert‘), 
weshalb es sich empfiehlt, aufser der richtigen Bemessung des Schornsteines, besonders 
der Höhe desselben, die ganze Anlage so zu gestalten, dafs unnütze Verengungen in den 
Zügen, unnötig viele und scharfe Wendungen, grofse Entfernung von Kessel und Schorn- 
stein u. s. w. möglichst vermieden werden. Auch ist darauf zu achten, dafs das Mauer- 
werk der Züge stets dicht ist, da die durch dasselbe nachgesaugte kalte Luft nicht nur 
den Zug beeinträchtigt, sondern auch den Schornsteinverlust erhöht und den Wärmeüber- 
gang vermindert. 
Endlich ist es noch sehr zu empfehlen, durch ein Fenster im Dach des Kessel- 
hauses oder durch eine Spiegelvorrichtung dem Heizer den Schornsteinkopf sichtbar zu 
machen, ihm also die Möglichkeit zu gewähren, den Erfolg seiner Thätigkeit zu beob- 
achten, ohne dafs er genötigt ist, seinen Platz vor dem Kessel zu verlassen. 
Weiteres über den Zusammenbau der Feuerung mit dem Kessel ist für die ver- 
schiedenen Arten der Planrostfeuerung (Vor-, Unter- und Innenfeuerung) gesondert zu 
besprechen. Zuvor aber muls noch auf die Betriebsverhältnisse und deren Einflufs auf 
die Rauchbildung eingegangen werden. 
Jeder Brennstoff liefert die günstigsten Verbrennungsergebnisse bei ganz bestimmter 
Schichthôhe, Zugstärke und aus letzterer sich ergebender Verbrennungsgeschwindigkeit 
bezw. Rostanstrengung. 
Die günstigste Schichthôhe ist durch Probieren zu ermitteln. Sie darf nicht zu 
!) Übermäfsig starker Zug ist insofern schädlich, als dadurch das Nachsaugen kalter Luft durch 
das Mauerwerk verstärkt wird, wodurch namentlich bei Kesseln mit Aufsenfeuerung der Wirkungsgrad 
nicht unerheblich beeinträchtigt werden kann.
	        
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