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32 Würmespeicher.
solchen Apparat herbeigeführten Ersparnissen die Rede ist, deutet dies, wenn die Angaben
zuverlässig sind, immer darauf hin, dafs die Feuerung vor Anbringung der Vorrichtung
aufserordentlich schlecht bedient wurde und mit sehr hohem Luftüberschuís arbeitete,
welchem der Apparat einigermaísen Einhalt gebot. Sicher ist jedoch, dafs mit demselben
Mafs von Aufmerksamkeit, wie diese Zugregler sie verlangen, sofern die erhoffte Wirkung
eintreten soll, auch auf dem gewöhnlichen Planrost mindestens dasselbe Ergebnis erzielt
werden kann, ohne dafs die Nachteile der Apparate mit in den Kauf zu nehmen sind.
D. Wärmespeicher im Verbrennungsraum.
Übergeschobene Gewölbe, verlängerte Feuerbrücken, Flammrohreinsätze, Gitterkôrper,
mit Glühkórpern belegte Roste u. s. w.
Alle diese Einrichtungen, in der Regel aus feuerfestem Mauerwerk bestehend, haben
den Zweck, während der Zeit der höchsten Glut Wärme in sich aufzunehmen, um sie nach
der Beschickung entweder an den frischen Brennstoff oder an die Produkte der unvoll-
kommenen Verbrennung abzugeben. Derartige Einrichtungen sind hauptsüchlich bei Unter-
und Innenfeuerungen im Gebrauch, wührend die Vorfeuerungen schon an sich mehr oder
weniger einen ühnlichen Zweck verfolgen.
Aufspeicherung von Würme behufs nachheriger Abgabe an den frischen Brenn-
stoff empfiehlt sich nur dann, wenn die Beschickung in der Weise erfolgt, daís die
Kohle vorn aufgegeben und mach erfolgter Entgasung zurückgeschoben wird‘). Hierbei
verwendet man in der Regel sogenannte übergeschobene, über den vorderen Teil des
Rostes gespannte Gewölbe Fig. 16, Tafel I, welche die Entgasung befördern und die Ent-
zündung der entweichenden Kohlenwasserstoffe einleiten, damit aber auch eine Er-
höhung der Steigerungsfähigkeit der Wärmeentwicklung herbeiführen sollen, die ja, wie
auf S. 13 dargethan wurde, bei dieser Beschickungsart ohne eine solche Einrichtung nur
in geringem Maíse móglich ist.
Zuweilen werden neben dem übergeschobenen Gewólbe auch noch mehr oder weniger
stark vorgezogene Feuerbrücken angeordnet, Fig. 17 und 18 Tafel 1. Die durch Fig. 17
Tafel I dargestellte Einrichtung vermag jedoch nur eine nicht sehr bedeutende Temperatur-
erhóhung im Verbrennungsraum hervorzurufen, wührend durch die Konstruktion Fig. 18
Tafel I, Feuerung von G. Adam in Sebnitz, die Flamme nach dem Vorgange der Ten-
brink-Feuerung (S. 86 u. £) gezwungen wird, über den vorn lagernden frischen Brennstoff
hinwegzuziehen, wodurch natürlich nicht nur dessen Entgasung erheblich gefórdert, sondern
auch eine gute Mischung der entstehenden Kohlenwasserstoffe mit der zu ihrer Verbren-
nung dienenden Luft erzielt wird.
Die Adam'sche Feuerung war ursprünglich mit bewegten Roststäben ausgerüstet,
D. B. P. No. 10869 vom 15. November 1819, welche aber bald verlassen und durch gewóhn-
liche Roststübe ersetzt wurden, die unter geringer, zur selbstthütigen Beschickung jedoch
nicht ausreichender Neigung nach hinten abfallen.
1) Bei der anderen Beschickungsart mit gleichmäfsiger Verteilung der Kohlen über den Rost
würden solche Wärmespeicher die Rauchentwicklung meist nur verstärken, da ja durch ihr Vorhanden-
sein die Entgasung noch beschleunigt würde.