44 Dampfsehleier-Feuerungen.
geregelt, dafs jedesmal, wenn man mit Hilfe des Klinkengriffes G die Feuerthür óffnet,
der Kolben des Kataraktes K verstellt und nach Schliefsen der Feuerthür zum allmäh-
lichen Abschlufs des hiebei geóffneten Kreisschiebers Ej benutzt wird, wobei in der
ülteren Anordnung das Eigengewicht des Kataraktkolbens, in der neuen die Kraft einer
Feder die Bewegung erzeugt. Die Grófse der Kreisschieberóffnung kann durch Verschie-
bung der in einem Schlitzhebel befindlichen Óse O, die Zeit des Kreisschieberabschlusses
durch die Regulierschraube S, Fig. 42 und 46 Tafel y, oder durch den Hahn r, Figur 49
Tafel V eingestellt werden.
Das Wesentliche an der Einrichtung ist jedoch der Dampfschleier. Durch eine mit
feinen Öffnungen versehene Düse D werden Dampfstrahlen derart in die Feuerung (gegen
das untere Ende der Rohrwand bei der Lokomotivfeuerung) geblasen, dafs sie sich
schleierartig über die Brennstoffschicht verbreiten, wobei sie die durch den Kreisschieber
eingeführte Luft mitreilsen und mit den vom Rost aufsteigenden Gasen gründlich mischen.
Die Düse D ist mit ihrem Anschlufsrohr derart in B gelagert, dafs sie jederzeit aus dem
Verbrennungsraum herausgedreht und in die in Fig. 43 und 45 Tafel V angegebene
punktierte Lage gebracht werden kann. Eine Klinke P gestattet, die Düse in beiden
Stellungen festzuhalten !). |
In der neuesten Ausführung ist, wie die aus Fig. 49 TafelV ersichtliche Konstruktion
des Düsenkopfscharnieres zeigt, noch die weitere Anordnung getroffen, dafs auch der Dampf-
zuflufs zur Düse D mit fortschreitender Entgasung allmáühlich abnimmt. Der im Scharnier
eingebaute Kolben d, welcher, in seiner Lüngsrichtung mehrmals durchbohrt, beiderseits
unter Dampfdruck steht, wird durch den Hebelz, das Excenter e und den mit diesem zu-
sammengebauten, auf der Feuerthürwelle w sitzenden Hebel h gleichfalls von dem Kata-
rakt K beeinflufst. Beim Offnen der Feuerthiir und dem damit verbundenen Aufziehen
des Kataraktes wird der Kolben d entgegen dem Dampfüberdruck verschoben und
giebt die zum Düsenkopf führende Öffnung o frei; diese wird dann nach Schlufs der
Feuerthür allmählich in dem Maíse wieder verschlossen, als dies der zurückgehende
Katarakt gestattet. Da jedoch ein vollständiger Abschlufs des Dampfes nach erfolgter
Entgasung notwendig zu rascher Abnutzung des Düsenkopfes führen müíste, so besitzt
der Kolben auf seiner Oberfliche Rillen, welche auch in der Endstellung noch etwas
Dampf in die Feuerung durchtreten lassen.
Die Einrichtung für Lokomotiven besitzt in beiden Ausführungen noch ein Durch-
gangsventil H, welches unter dem Regulator sitzt und beim Schliefsen desselben durch
Vermittlung der Nase E sich öffnet, um Dampf, welcher bei V dem Kessel entnommen
wird, zum Blasrohr strömen zu lassen, so dafs auch bei geschlossenem Regulator die Ver-
brennung aufrechterhalten bleibt. Das Ventil V gestattet, die Blasrohrwirkung zu regeln,
während durch die Stellung von V, die Stärke des Dampfschleiers bestimmt wird.
Schliefslich gehört zu der Einrichtung noch eine eigenartig ausgebildete Rostanlage.
Der eigentliche Rost besteht nämlich aus faustgrofsen, ausgebrannten, porôsen Schlacken-
stücken C, welche von weitspaltig gelagerten, gelenkig unterstützten dünnen Stäben T
!) Dureh diese Einrichtung ist es ermöglicht, die Düse in Zeiten, wo kein Dampf eingeblasen wird,
wie z. B. wührend des Anheizens, vor dem Verbrennen zu schützen, das bei den ersten Ausführungen
öfters erfolgte.