Full text: Dampfkessel-Feuerungen zur Erzielung einer möglichst rauchfreien Verbrennung

  
me RT 
A8 Unterwind-Feuerungen. 
in Kórtingsdorf bei Hannover, welche eine Reihe derartiger Einrichtungen mit Erfolg 
zur Ausführung brachte, bei denen die Luft mittels Dampfstrahlgeblüses in den geschlos- 
senen Aschenfall eingeführt wird. 
Eine andere, ziemlich verbreitete Unterwindfeuerung, welche hauptsächlich die Ver- 
brennung von Koksklein in Gasanstalten ermóglichen soll, rührt von Perret her. Eine Ab- 
bildung derselben findet sich in Dingler's polytechn. Journal 1894 Band 291, S. 245. Die 
Weite der Rostspalten betrügt bei ihr nur etwa 2 mm. Um bei der hohen Verbrennungs- 
temperatur des verwendeten Brennstoffes den Verbrauch an Roststüben móglichst zu be- 
schränken, werden letztere sehr hoch ausgeführt und tauchen aufserdem mit ihrer 
Unterflüche in Wasser. Zuweilen werden sie auch noch aus Schmiedeisen hergestellt. 
Zwischen dem Wasserspiegel und dem Rost wird mittels eines Ventilators oder eines 
Dampfstrahlgeblüses Luft eingeblasen und eine Pressung von 15 bis 25 mm Wassersäule 
erzeugt!). Die Einrichtung soll in der Stunde 100—170 kg Brennstoff pro qm Rostfläche 
zu verbrennen gestatten. 
Einige Unterwindfeuerungen, wie z. B. diejenigen von Neuerburg und Kudlicz 
(s. unten) suchen auch noch die Mifsstände ungleichen Abbrandes (Stichflammenbildung 
u. dergl.), welche vielen der in Betracht kommenden Brennstoffe eigen sind, zu umgehen, 
indem sie die Verteilung der Luft, deren Vornahme ja im allgemeinen Sache des Brenn- 
stoffes?) ist, diesem entziehen und sie dadurch unabhängig vom Abbrand zu machen 
suchen. Soll dies jedoch mit Erfolg moglich sein, so ist die Luft in sehr vielen derart 
feinen Strahlen dem Brennstoff zuzuführen, dafs die dem Luftzutritt zur Verfügung 
stehende Fläche aufserordentlich beschränkt wird, wodurch aber dann die Anforderungen 
an das Gebläse erheblich steigen. 
Bei der durch die Figuren 52—56 Tafel III dargestellten Einrichtung von M. Neuer- 
burg in Kóln, D. R. P. No. 56 114 vom 9. September 1890, wird die Luft von einem 
Centrifugalgebläse durch die Rôhren E in den unter der Feuerbrücke befindlichen Wind- 
kasten W geführt. Aus diesem gelangt sie in die Róhren V, welche die Verteilung der 
Luft besorgen und zu diesem Zwecke auf ihrer Oberseite Düsen besitzen, welche in 
3 Reihen derart angeordnet sind, dafs die austretenden Luftstrahlen genau zwischen 
die. Roststübe (treffen (s. Figur 55 und 56 Tafel IID. Die Drosselklappe D so- 
wie ein davor gelegener, in die Luftleitung eingeschalteter Winddruckregler ge- 
statten, die Pressung nach Bedarf einzustellen. Sie beträgt 6—8 cm Wassersäule 
und mehr. . 
Wie ersichtlich, ist die Bildung von Stichflammen nahezu vollständig verhindert. 
Die Rauchverhütung dagegen ist auch hier im wesentlichen Sache des Heizers. Der 
Erbauer der Feuerung empfiehlt, da der Luftzutritt auf dem hinteren Teil des Rostes 
stärker sich ergebe als vorn, die Beschickung derart vorzunehmen, dafs der Brennstoff 
in mäfsigen Mengen vorn aufgegeben und nach erfolgter Entgasung nach hinten ge- 
schoben wird. Aufserdem soll während der Beschickung der Wind abgestellt und der 
Rauchschieber geschlossen werden. Zur Zeit sollen über 300 solcher Feuerungen sich im 
Betriebe befinden. 
1) S. Dinglers polytechn. Journal 1894, Band 291, S. 245. 
?) S. S. 14 Anmerkung 3.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.