Donneley-Feuerung.
Der Versuch II zeigt deutlich, wie bei der Donneley-Feuerung mit zunehmender
Anstrengung Kohlensáuregehalt und Wirkungsgrad abnehmen.
Die von Prof. J. L. Lewicki am 11. Dezember 1886 angestellten Versuche fanden
auf einem Kettendampfer statt. ,Die Kesselanlage besteht aus 2 ganz gleichen liegenden
Róhrenkesseln mit je einem Flammrohr, einer Feuerkammer und je 92 Stück rückkehrenden
Feuerróhren. Der Steuerbordkessel hat eine wasserberührte Heizflüche von 45,15 qm und
Innenfeuerung. Der Backbordkessel ist mit Donneley-Feuerung versehen und besitzt eine
Gesamtheizfliche von 48,35 qm, von welcher 2,6 qm auf die Heizfliche des Wasserróhren-
rostes entfallen.“
Angaben über die Rostgröfsen fehlen. Der Brennstoff war eine Mischung von 75 pCt.
Braunkohle und 25 pCt. Steinkohle.
Der Versuch dauerte 6 Std. 32 Min. Die: hauptsächlichsten Versuchsergebnisse enthält
die Tabelle.
Kessel mit
Donneley- | Planrost-
Feuerung | Feuerung
Heizwert des Drennstoffes . . . . . . . . "WE, 4122 4770
Erzeugungswärme für | ke Dampf. . . . . . . W.E 620 621
Kohlenverbrauch: Im sanzen . . . . - . . ... kg 851,41 1099,44
pro Stunde... . .. .… .… . kg 131,24 168,28
Wasserverbrauch: Im ganzen. . . . . …. - . … kg 4890 4920
proStunde . . . . .……. - kg 748,40 753,06
pro Stunde und qm Heizfläche . kg 1548 | 16,46
pro ko Kohle . — . . . . .. ke 57105 4,415
Rücksinde ^ . . . « 1.4 2 310 SLVR pCt. 5,83 14,9
Mittlere Temperatur der Gase im Fuchs. . . . . se 224.5 239
Kohlensáuregehalt vor dem Rauchsehieber im Mittel Vol.-pCt. 11,37 8,4
Vielfaches der mindestens erforderlichen Luftmenge : 1,56 | 1,93
Wirkunesgrad..- . EN s pCt. (s. 58,26
I
Nach den Angaben des Versuchsleiters war die Donneley-Feuerung ,vóllig rauchfrei,
wührend der Schornstein des Vergleichskessels fast ununterbrochen dichte schwarze
Rauchwolken entsendete^. Den Versuchsergebnissen sind noch für beide Feuerungen
Temperaturkurven beigefügt. Wie das in der Natur der Sache liegt, verläuft die Kurve
bei der Donneley-Feuerung sehr stetig, während sie bei der Planrostfeuerung nicht
unbeträchtliche Sprünge aufweist.
Eine der Donneley-Feuerung ähnliche Konstruktion ist die Korbrost-Feuerung
von L. H. Thielmann in Braunschweig‘), Fig. 92—-94 Tafel VIII.
Ihr Unterschied gegenüber der Donneley-Feuerung besteht darin, dafs die [| ] gestalteten
und senkrecht über einander angeordneten Wasserróhren den Feuerungsraum sowohl hinten
als auch seitlich umschliefsen. Sie besitzen eine schwache Neigung und münden in beider-
seits vorhandene guíseiserne Standrohre ein, welche mit dem Wasserraum des Kessels in
Verbindung stehen.
1) S. auch R. Stribeck, Zeitschrift des Vereines deutscher Ingenieure 1891, S. 1021 und S. 1208,
und 1209.