Genauer ist die unmittelbare Bestimmung der effektiven Leistung durch
Bremsen der Maschine. Von den hierzu dienenden Bremsdynamometern ist
das älteste der Pronysche Zaum. Fig.55 zeigt ihn in einer Ausführung,
wie er auf der Düsseldorfer Ausstellung
pe RIS im Jahre 1880?) zur Verwendung kam.
AS Auf der Kurbelwelle der Dampf-
: maschine sitzt fest die zweiteilige
Bremsscheibe B. Gegen sie legen sich
ein oberer und mehrere untere Brems-
- d = l1 <— — klötze K, von denen die letzteren an
einem biegsamen Bremsbande sitzen.
Die Enden des Bandes sind in dem
hölzernen Bremshebel H befestigt; das
eine unter Zuhilfenahme elastischer
Gummischeiben f, das andere durch
T Mutter allein und stellbar vermittels
eines kleinen Schneckenrades s, der
Mikrometerschraube p und des Hand-
LS rades /l. Durch Drehen dieses Rades
kann ein stárkeres oder geringeres
Anpressen der Bremsklótze und somit
eine Regelung des Reibungswider-
standes bewirkt werden. Eine solche
Regelung wird nótig, sobald bei einer
Geschwindigkeitsänderung der Welle
oder aus anderen Gründen der Brems-
hebel bzw. die Zunge der Wage M zu
weit aus ihrer Mittellage geht. Auf
die Wage drückt das rechte Ende des
Bremshebels mit einem Stifte, dessen
unteres Ende mit dem Wellenmittel
in einer Horizontalen liegen muB. Zur
Schmierung und Kühlung der Brems-
klôtze kann durch das Gefäß über
der Welle Wasser zufließen. Breite
und tief eingearbeitete schlangenlinige
Nuten in den Bremsklötzen führen es
am Umfange der Scheibe weiter. Eine andere Konstruktion des Pronyschen
Zaumes ist in der Zeitschrift des Bayerischen Revisionsvereines, Jahrgang
1907, S. 86, dargestellt.
Sind bei der Bremse (Fig. 55) die Backen für irgend einen Belastungszustand
der Maschine so stark angezogen, daB ein Gewicht G, auf der Wage M den
1) Siehe: Die Untersuchungen an Dampfmaschinen und Dampfkesseln auf der Diissel-
dorfer Gewerbeausstellung 1880. Verlag von J. A. Meyer, Aachen.
Fig. 55.
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