Full text: Die Kolbendampfmaschinen

     
  
  
  
250 
durch die Bohrung und notwendige Nabenstärke der Scheibe bedingt. Während 
des Bogens 7 K' II bzw. III K IV berühren aber die Rollen die Scheiben 
nicht, sondern es wird zwischen beiden 0,5 mim Spielraum gelassen, damit 
einerseits bei geschlossenem Ventil die Rolle nicht schleift und die äuBere 
Steuerung leer geht, andererseits das Ventil dampfdicht schließen kann. 
Die Anhub- und Schlußkurven der Erhöhungen sind mit Rücksicht auf die 
zu beschleunigenden bzw. verzögernden Massen bei Eröffnung und Schluß 
des Ventiles zu gestalten. Meist werden die Kurvenbahnen aber nach 
Schätzung angenommen und entweder als gerade Linie oder als Kreisbogen 
mit allmählichem tangentialen Übergang in den inneren und äußeren Scheiben- 
kreis ausgeführt. Durch Konstruktion der Kurven, welche die Geschwindigkeit 
und Beschleunigung der zu bewegenden Massen während des Ventilanhubes 
und -schlusses, sowie die am Ventil wirkenden Kräfte darstellen, kann dann 
wie in $ 102 gezeigt, geprüft werden, ob die gewählten Kurvenbahnen den zu 
stellenden Anforderungen genügen. Der Neigungswinkel « (Fig.211) der 
Kurvenbahn schwankt zwischen 20 bis 40 , ist aber selten mehr als 30°. Er 
ist um so kleiner zu nehmen, mit je höherer Umdrehungszahl die Maschine 
läuft, wenn auch ein schnelles Öffnen und Schließen der Ventile mit Rücksicht 
auf die stattfindende Drosselung des Dampfes zu einem möglichst großen « 
drängt. Vor allem ist jeder plôtzlichen Geschwindigkeitsänderung und einem 
Abspringen der Rolle von der Scheibe, wie es sich namentlich in den Punkten 
c und d (Fig. 211) bei zu starker Beschleunigung oder Verzögerung der zu be- 
wegenden Gestängemassen ergibt, vorzubeugen. 
Das Material der unrunden Scheiben ist Guß- oder Schmiedeeisen. Die 
eigentliche Bahn besteht aus gehärtetem Stahl und wird mit Schwalbenschwanz 
in die Scheibe eingesetzt. Um eine geringe Änderung der Füllung bzw. Kom- 
pression zu ermöglichen, wird die Bahn zweiteilig gemacht und mit Nut und 
Feder versehen. In Fig. 211 ist eine Verschiebung der Bahn um den Winkel y 
möglich. Das Material der Rollen ist ebenfalls gehärteter Stahl. 
§ 100. Der Exzenterantrieb. Fig. 214 zeigt die einfachste Anordnung des 
unmittelbaren Exzenterantriebes. Von den auf der Steuerwelle sitzenden beiden 
Exzentern einer jeden Zylinderseite steuert das eine den EinlaB, das andere 
den Auslaf mit Hilfe eines Wálzhebels (8 101). Die hiermit verbundene Dampf- 
verteilung sowie die Ventilerhebungen lassen sich an Hand des Müller- Reuleaux- 
schen Schieberdiagrammes verfolgen. 
In Fig. 214, wo der Exzenterkurbelkreis der Steuerung für den Einlab 
der Deckelseite in groBerem MaBstab gezeichnet ist, stellt y — y die mittlere 
Exzenterstangenrichtung dar. Sie fallt mit O b,(b,) zusammen, wenn 5, und b, 
die sich deckenden Lagen des linken Wälzhebelzapfens bei den Stellungen 
O, Ve und O, Ex der Exzenterkurbel für den Beginn des Voreintrittes bzw. den 
Schluß der Füllung sind. Der Exzenterkurbelkreis ist zugleich der Hauptkurbel- 
kreis, und seine Totlagen O K und O K' schlieBen mit der Senkrechten x—x zur 
mittleren Exzenterstangenrichtung den Winkel à, ein, den die Halbierungs- 
linie des Winkel JO II in Fig. 215 mit der Vertikalen durch O bildet. 
   
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
  
    
Ven 
der 
Vor 
a. 
verh 
Erhe 
der | 
spric 
Para 
lung
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.