Full text: Die Kolbendampfmaschinen

  
  
  
  
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Zu den ausklinkenden Ventilsteuerungen mit freifallender Klinke gehört auch 
die Marx-Steuerung der Maschinenbaugesellschaft Augsburg-Nürnberg*), sowie 
diejenige der Firma R. W. Dinnendahl, Aktienges. in Steele an der Ruhr?). 
$113. Die Sulzersteuerungen. Für die ausklinkenden Ventilsteuerungen mit 
zwangláufiger Klinkenbewegung sind die Konstruktionen der Maschinenfabrik 
Gebr. Sulzer in Winterthur vorbildlich gewesen. Von den verschiedenen Aus- 
führungen, welche die Firma ihrer Steuerung gegeben hat, soll hier nur die 
erste erwáhnt werden, die jetzt allerdings nur noch geschichtliches Interesse 
bietet. 
Der aktive Mitnehmer C ist bei ihr nach Fig. 241 zwischen den beiden Flach- 
eisenschienen der Exzenterstange S, angeordnet. Die Flacheisen sind oben durch 
das Querstück F mit den Zapfen f verbunden. In dem Querstücke führt sich 
die Stange T, die oben in c den doppelarmigen Ventilhebel B erfabt und unten 
den passiven Mitnehmer D trágt. An D schlieBt weiter die Stange Z an, die durch 
den Hebel H mit der Regelwelle w, in Verbindung steht. Bei einer Füllungs- 
änderung verstellt der Regler den passiven Mitnehmer D senkrecht zu den 
Schienen S, und ändert dadurch den Augenblick der Ausklinkung. Dies geht 
aus dem Steuerschema in Fig. 242 hervor. 
Die Ausklinkkante k des aktiven Mitnehmers beschreibt bei einer Drehung 
der Steuerwelle eine elliptische Kurve. Bei der Exzenterkurbellage O, Ve (Beginn 
des Voreintrittes) setzt der aktive Mitnehmer auf den passiven, dessen Aus- 
klinkkante K' sich auf einem Kreisbogen um die jeweilige Stellung von z bewegt. 
O,K und O,K' entsprechen den Stellungen der Exzenterkurbel bei den Tot- 
lagen der Hauptkurbel. Die Ausklinkung findet dort statt, wo der untere Teil 
der von K beschriebenen Kurve den durch K' gehenden Bogen schneidet, also 
bei der ausgezogenen Lage von Z im Punkte x, bei der gestrichelten im Punkte y. 
Da jenem Punkte ein kleinerer Drehungswinkel der Exzenter- und Hauptkurbel 
aus der Lage OK als diesem entspricht, so ist die Füllung bei der gestrichelten 
Lage von Z größer. Wird Z noch mehr zurückgezogen, so findet überhaupt 
keine Ausklinkung statt. Der Voreintritt beginnt, wenn die aufeinander arbeiten- 
den Fláchen der beiden Mitnehmer nach einem Kreise um c gekrümmt sind, 
für alle Füllungen bei derselben Hauptkurbellage. 
Zu beachten ist, dab die Ausklinkung nur im unteren Teile der k-Kurve 
erfolgen und der aktive Mitnehmer, wenn kleine Füllungen gegeben werden 
sollen, erst hinter der Mittellage der Exzenterkurbel auf den passiven setzen 
kann. Infolgedessen erhebt sich jener vor der Einklinkung hoch über diesen 
und trifft ihn bei Beginn des Ventilhubes mit groBer Geschwindigkeit. Der 
damit verbundene Stof fállt um so nachteiliger aus, als die zu beschleunigenden 
Massen des Ventilgestánges durch die Stange T beträchtlich vergrößert werden. 
Das ist der Hauptnachteil der Konstruktion. Der Ventilhub, für den hier 
nicht ganz die halbe Länge der k-Kurve zur Verfügung steht, fällt nicht sehr 
groß aus; infolgedessen werden zwar unnötig große Ventilhübe vermieden, 
1) Siehe Z. d. V. d. I. 1899, S. 541, und 1901, S. 185. 
?) Siehe Z. d. V. d. I. 1903, S. 618. 
   
   
   
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
   
   
  
   
     
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