Full text: Die Kolbendampfmaschinen

  
16 
frische Dampf mit ihnen zuerst, also am stärksten und längsten in Berührung 
kommt. Es ist deshalb darauf zu achten, daß diese sogenannten 
schädlichen Oberflächen nicht nur durch kurze Dampfkanäle, 
geringes Spiel zwischen Deckel und Kolben in der Totlage, sondern 
auch an den Steuerungsorganen (Ventilen, Ventilkórben usw.) 
möglichst beschränkt werden. Der Einfluß dieser Abkühlflächen erklärt 
es auch, weshalb die Verluste durch Eintrittskondensation mit der Größe und 
Leistung der Maschine im allgemeinen abnehmen; die Oberflächen einer Maschine 
wachsen nämlich nur mit dem Quadrate, die Leistung aber mit der 3. Potenz 
der linearen Abmessungen. 
2. Von der Beschaffenheit des Dampfes, und zwar von dem Feuchtig- 
keitsgehalt und der Dichte desselben. Der Wassergehalt des Dampfes befórdert 
námlich die Eintrittskondensation insofern, als dieses Wasser sich ebenfalls 
an der Zylinderwand niederschlágt und deren Kondensationsfühigkeit erhóht. 
Das bei Beginn des Dampfeintrittes schon im Zylinder befindliche Kondenswasser 
wirkt in demselben Sinne nachteilig. Durch die Verwendung trockenen Dampfes 
und durch die schnelle Abführung oder verhütete Bildung von Kondenswasser 
(Isolierung des Zylinders nach außen) werden demnach die Verluste infolge 
des Wärmeaustausches verringert. 
Von besonders großem Einfluß auf den letzteren ist ferner nach den Ver- 
suchen von Prof. Doerfel, Dwelshauvers-Dery und anderen!) die Dampfdichte. 
Je geringer diese ist, desto kleiner wird das Wärmeleitungsvermögen des Dampfes 
und also unter sonst gleichen Verhältnissen auch der Wärmeaustausch und 
umgekehrt. Bei gesättigtem Dampf, wo die Dichte mit der Spannung zunimmt, 
ist deshalb durch Steigerung des Druckes über die jetzt gebräuchlichen Werte 
von 12 bis 75 at hinaus kaum noch eine bessere Wärmeausnützung des Dampfes 
in der Kolbendampfmaschine zu erwarten; der Vorteil der höheren Spannung 
(siehe $ 39) wird hier durch die verstärkte Eintrittskondensation aufgehoben. 
Wohl aber bietet die Überhitzung des Dampfes, bei der mit steigender Temperatur 
für gleichen Druck die Dichte kleiner wird, ein wirksames Mittel, den Wärme- 
austausch und die mit ihm verbundenen Verluste zu beschränken bzw. die 
Wärmeausnutzung in der Kolbendampfmaschine zu steigern. 
Von geringerem Einfluß, als man früher annahm, scheint dagegen auf den 
Wärmeaustausch zu sein: 
3. Das Temperaturgefälle, Je größer die Temperaturdifferenz des ein- 
und austretenden Dampfes ist, desto höher wird auch der Temperaturüberschuß 
des Dampfes über die mittlere Temperatur der Zylinderwand. Der Wärme- 
austausch müßte also mit der Höhe des Eintrittsdruckes wachsen und mit der 
des Austrittsdruckes abnehmen, er müßte bei einer Kondensationsmaschine 
größer als bei der entsprechenden Auspuffmaschine sein. Das letztere haben 
die Versuche von Prof. Doerfel?) nicht bestätigt, nach denen überhaupt die 
1) Siehe die Anmerkungen auf S. 13. 
23. Z. d. V. d. 1]. 1905, S. 1237. 
      
   
   
    
  
  
  
   
    
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
   
    
  
  
  
   
    
  
  
   
     
Zunahme des 
Wärmeaustau 
4. Die Um 
Wachsen beid 
in Berührung 
geschwindigke 
den Versucher 
und kurzem 
hubigen Masc 
5. Die Fül! 
Annahmen ve 
durch Abkiih 
gebräuchliche: 
$8. Der D 
Wärmeaustaus 
drei Mittel an 
l. Die Tei 
des Dampfes i 
maschinen‘ in 
2. Der Da 
viel zur Anwe 
Dampf geheiz 
Schichten der 
als bei fehlen« 
mantel nicht 
Expansions- a 
kondensation | 
die Strahlungs 
Wand an den 
bundenen Wä 
tragung erfolg 
Wassernieders( 
Kondenswasse 
an den austre! 
und sorgfältig 
wirkung des M 
kondensation 
samen Dampfi 
vermindert un 
Dampfverbrau 
Der Nutzen 
Eintrittskonde 
1) Das Mantel 
Kessel zurückgef 
Pohlhausen
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.