in Nürnberg.
H. Paucksch
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erfordert aber stets Vorsicht und Erfahrung, da bei unvorsichtiger oder nicht
sachgemáber Behandlung leicht ein einseitiges Anliegen und Warmlaufen
der Welle eintritt. Dies pflegt sich auch bei nicht genauer Montage bald ein-
zustellen. Mit Rücksicht hierauf sind die beiden Keilstücke in Fig. 333. zur
selbsttátigen Einstellung drehbar um die vertikale Achse im Lagerkórper
angeordnet. In Fig. 337 und 339 sind die Keilstücke in Nuten geführt. Sie
werden entweder wie in Fig. 337 von dem festgezogenen Lagerdeckel aus oder,
was manche vorziehen, unabhängig von diesem wie in Fig. 339 eingestellt.
Zulássiger Fláchendruck auf die Keilstücke roo bis 200 kg/qem. Bei D, Bohrung
beträgt
die Stärke des Weißmetallfutters und der ‚Schalen
0, — 0,02 D, + 0,3 bis 0,5 cm,
0, + 0, = 0,2 D, + 0,5 bis r cm,
der Durchmesser der Deckel- und Stellschrauben (für die Keilstücke)
8, — O,I D, + 0,8 bis 1,3 cm,
Die seitlichen Stellschrauben in Fig. 338 haben den ganzen Lagerdruck
aufzunehmen und sind für diesen zu berechnen.
Das Schmieról wird den Kurbelwellenzapfen entweder aus zwei auf dem
Deckel befestigten Tropfólern oder durch Ringschmierung (Fig. 337) zugeführt.
Ein in der Langsmitte des Deckels aufgegossener Behälter, der mit Talg oder
konsistentem Fett gefüllt wird, dient als Reserveschmierung bei etwaigem
Warmlaufen. Spritzringe f an der Kurbel bzw. Kurbelwelle (Fig. 337) verhüten
ein Umherschleudern des austretenden Ôles, das sich in den Olfängern der
Lagerschalen sammelt.
Die Rahmen der stehenden Maschinen kommen ebenfalls in zwei Haupt-
formen zur Ausführung. Die eine (Fig. 340) besitzt zwei guBeiserne Ständer
mit Rundführung, die andere (Fig. 341) nur einen Stánder mit ebener Führung.
Dem einen Ständer gegenüber wird zur Unterstützung des Zylinders und zur
Erzielung der genügenden Standfestigkeit eine geschmiedete oder gegossene
Säule angeordnet. In jedem Falle sind die Ständer einer Fundamentplatte
angegossen oder aufgeschraubt.
Die Rahmen mit doppeltem Ständer nehmen den Seitendruck des Kreuz-
kopfes und die seitlich zur Wirkung kommenden Beschleunigungsdrucke der
schwingenden Gestängemassen besser auf, machen aber die Kurbeltriebteile
schwer zugänglich. Bei den Rahmen mit nur einem Ständer dagegen ist um-
gekehrt die Standfestigkeit geringer, die Zugänglichkeit und Übersichtlichkeit
der bewegten Teile größer. Die Säulen sind auf Zerknicken oder Biegung!) zu
berechnen. Sie werden meist schräg gestellt, um .bei kleiner Ausladung
des oberen Teiles die Grundfläche der Maschine zu verbreitern. Zur Befestigung
der Säulen auf der unteren Fundamentplatte und am oberen Zylinder- oder
2) Z.d. V.d. I 1902, S. 724.