und entweder jeder Abschnitt zwischen drei Punkten eine
Ebene oder jeder Abschnitt zwischen vier Punkten eine wind
schiefe Ebene ausmaclit, während die Natur im wirklichen
Terrain bekanntlich im Allgemeinen weder Ecken noch Kan
ten noch Ebenen oder auch nur genau windschiefe Ebenen,
sondern lediglich krumme Flächen darbietet. Diese Ab
weichung der gewonnenen Darstellung von der Wirklichkeit
veranschaulicht sich bei solchem schematischen Verfahren
sehr deutlich dadurch, dass man statt der Horizontalkurven
vielmehr lauter Polygone erhält. Mau könnte sich für die
Praxis damit ebenso zufrieden geben, wie man bei rein
geometrischen Aufnahmen und bei Nivellementsprofilzeich
nungen die dort ebenfalls polygonen Darstellungen krummer
Linien gelten lässt. Es spricht hiergegen nur der Umstand,
dass man, um in dieser schematischen Methode des Ein
tragens der Horizontalkurven eine der Wirklichkeit nahe
genug wiedergebende Darstellung zu gewinnen, ausser
ordentlich reichlich in Aufnahme von Terrainpunkten ver
fahren muss.
d. Wertli der directen Terrainvergleichung heim Entwerfen
der Horizontalkurven.
Für die Praxis erzielt man desslialb bessere Resultate
mit geringeren Mitteln, wenn man sich die Fähigkeit er
worben hat, die in der Natur vorherrschenden sanften Ab
weichungen von geraden Linien und Ebenen zwischen den
dann gern etwas sparsamer zu vertheilenden direct aufzu
nehmenden Terrainpunkten nach unmittelbarem Augenschein
richtig wiederzugeben. Ein Sinn für scharfe Auffassung der
in der Natur vor Augen liegenden Konturen und Oberflächen,
der zum Tlieil angeboren sein muss, zum Theil aber der
Schulung und Uebung bedarf, und die nur ebenso zu erwer
bende Fähigkeit, das Gesehene auf das Papier zu übertragen,
führt schliesslich zu einer dem Ungeübten unbegreiflichen
Geschicklichkeit, mit Hülfe von verhältnissmässig wenigen
gemesssenen Punkten das dazwischen liegende Terrainrelief
mittelst Horizontalkurven so zu sagen richtig zu porträtiren,
ganz ähnlich wie der copirende Bildhauer mit Hülfe von
verhältnissmässig wenigen die markantesten Punkte fest
legenden Zirkelmassen die Fülle der zwischen jenen Zirkel