Full text: Die allgemeine Baukunde (6. Band)

  
  
  
  
  
  
  
  
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deren einzelne Steine mit etwa 1 em Abstand voneinander verlegt sind, über- 
deckt. Diese Schicht bildet also eine Art Rost, durch welche die Luft in die 
über derselben befindlichen Feuerkanile eintreten kann.  Dieselben sind 
25 em breit, 2!/, Rollschichten hoch und dureh eine Rollschicht überdeckt. Sie 
werden, ehe man sie schliesst, mit Stückkohlen gefüllt und auf jede Steinschicht 
wird eine 15 mm hohe Lage Steinkohlengrus aufgebracht, ehe man die folgende 
Schicht aufsetzt. Je nach der Anzahl der Feuerkanàle bezeichnet man die 
Oefen als vier-, sechs- oder achtmündig. 
Zur Erzielung eines guten Verbandes wird jede Steinlage auf 2 bis 3 Stein- 
làngen von dem àusseren Umfange des Ofens rechtwinkelig gegen die Richtung 
der unteren Schicht versetzt. 
Fig. 418. Naeh oben wird der Ofen 
durch 2 Flachschichten ab- 
gegrenzt und mit einer star- 
ken Lehmschicht überdeckt. 
Ebenso erhalten auch die 
Wände einen Bewurf von 
Lehmmórtel, um die Heizgase 
zu zwingen, den Ofen móg- 
liehst in allen Teilen zu durch- 
streichen und um ein Ent- 
weichen derselben nach aussen 
einzuschränken. Die während 
des Brennens entstehenden 
Risse müssen nach Bedarf mit 
frischem Lehmbewurf ge- 
schlossen werden. Nach Voll- 
endung des Ofens werden die 
Stückkohlen an den Mün- 
dungen der Feuerzüge durch 
Reisigbündel oder Holzspäne angezündet und nach einigen Stunden, wenn sich 
ein lebhaftes Feuer entwickelt hat, die Feuerkanäle bis auf eine quadratische 
Oeffnung von 8 em Seitenlänge vermauert. Mittels der Zugkanäle, sowie mittels 
Strohmatten und durch Aufschütten kleiner Erdwälle vor den Mündungen der 
Feuerkanäle lässt sich die gleichmässige Verbreitung des Feuers im Ofen einiger- 
massen regeln. Steht der Wind andauernd auf einer Seite des Ofens und wird 
dadurch das Feuer mehr angefacht als erforderlich, so kann man auf dieser 
Seite Strohmatten aufstellen, nótigenfalls auch die Zuglócher ganz oder teilweise 
schliessen und den Lehmbewurf auf der entgegengesetzten Seite abstossen, um 
das Feuer hierhin zu lenken. Häufig kommt es vor, dass die Wände des Ofens 
infolge des inneren Druckes ausweichen; man stellt dann starke Streben gegen 
dieselben. Nach etwa 8 Tagen ist die Glut im Ofen bis zur Decke gestiegen, 
welche jetzt mit trockener Erde beschüttet wird, damit die Hitze nicht zu schnell 
entweichen kann. Ist der Ofen ausgebrannt, so muss er etwa 14 Tage lang ab- 
kühlen, ehe man die Steine herausnehmen kann. 
Die Steine werden dadurch, dass sie mit dem Brennstoffe in unmittelbare 
Berührung kommen, und die Spalten zwischen den Steinen teilweise durch 
  
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