Dritter Abschnitt.
Der Blockbau.
Während der bisher betrachtete Fachwerksbau in früherer Zeit seine höchste
Entwickelung am Wohnhause des Bürgers erreichte, finden wir den Blockbau
durchweg auf dem Lande in Uebung und seine künstlerische Vollendung im
Hause des Bauern. Hier bildet er einen interessanten Abschnitt der Kunst-
geschichte für sich, den wir hier jedoch nur kurz berühren können.
Zu besonders malerischer Gestaltung gelangte der Blockbau allmählich in
der Schweiz, weshalb bei unseren modernen derartigen Bauwerken, wenn sie
feineren Lebensverhältnissen zu dienen haben, zumeist auf jenen schweizerischen
Holzbau zurückgegriffen wird. Aber auch die eigenartigen Erscheinungen anderer
Länder auf diesem Gebiete der Baukunst finden heute bei uns liebevolle Pflege;
z. B. der aus dem norwegischen Bauernhause hervorgegangene Holzbau oder
auch hier und da die Holzarchitektur des russischen Hauses, die allesamt sich
mit dem Blockbau entwickelt haben.
Im allgemeinen kann man sagen, dass der Blockbau vorzugsweise der Bau-
kunst der slavisehen Vólker angehórt, die sich hierin von dem bei den Germanen
üblichen Faehwerksbau von vornherein unterscheiden. Auch das Baumaterial
war von Anfang ein verschiedenes. Denn wührend die Germanen der ersten
christlichen Zeit, also bis zum 8. Jahrhundert, zumeist in Eichenholz bauten,
verwendeten die Vólker des Südens und die Slaven hauptsächlich Nadelholz.
Auf letzterem Baumaterial beruht auch die ganze Konstruktionsweise des Block-
baues. Die frühesten Bauwerke von Bedeutung waren die Kirchen. Sie sind
es auch allein, die uns Zeugnis von der ältesten Holzbaukunst und der Art ihrer
Konstruktionen zu geben vermögen. :
Derartige interessante Zeugen des früheren Holzbaues, der zum grossen
Teil noch bis auf den heutigen Tag in Uebung ist, finden sich innerhalb des
deutschen Reiches in Oberschlesien, in der Provinz Posen, in Ostpreussen und
Pommern, in Oberbayern und im Schwarzwald, ausserhalb der deutschen Grenzen
aber in der Sehweiz, in Tirol, in Norwegen, in Ungarn und in Russland.
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