Full text: Der Holzbau (8. Band)

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lichen Fensterriegel überging. Sie war der Steinarchitektur entlehnt und zeigte 
den sogen. „Vorhangbogen“, der in den Sturz entweder hinein- oder auch aus 
demselben herausgearbeitet wurde (Fig. 150 und 151). 
Diesem Vorhangbogen begegnen wir auch noch in einer Zeit, die sonst 
längst schon die gotischen Erinnerungen abgestreift hatte und zu den Renais- 
sance-Formen übergegangen war. Es ist die einzige Bogenform, wenn wir sie 
überhaupt als solehe auffassen wollen, die im norddeutschen Fachwerksbau dem 
Fenstersturz gegeben wurde, wührend am Rhein und in Süddeutschland auch der 
Rund-, Spitz- und Segmentbogen an dieser Stelle vorkommen. 
Im siiddeutschen und rheinlindischen Fachwerksbau erhielt das Fenster 
aber überhaupt eine wesentlich andere Behandlung, als wir sie bisher betrachtet 
haben. Zunüchst bedingte schon die ungleichmàssige Einteilung der einzelnen 
Fachwerksfelder in den verschiedenen Stockwerken des Hauses eine ihr folgende 
unsymmetrische Anordnung der Fensterfache. Ein sogen. Achsensystem, wie in 
Norddeutschland, wird hier seltener verfolgt. 
Fenstergruppen wechseln in den einzelnen Stockwerken ab mit Fachwerks- 
feldern und aus diesen Gruppen werden wieder einzelne mit besonderer Vorliebe 
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
  
 
	        
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