Full text: Die Eisenkonstruktionen des Hochbaues (9. Band)

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dureh das Sáulenmaterial direkt und nicht erst durch Verbindungs- oder Aus- 
steifungsteile erfolgen soll. 
Es muss daher als ein sehr bedenklicher Konstruk- 
  
tionsfehler bezeichnet werden, wenn, wie es leider sehr Fig, 298. Fig. 209, 
hàufig geschieht, die Sáulenkópfe als weit ausladende A FP 
Konsolen ausgebildet werden, auf denen die Träger 
ruhen. 
Bei der geringsten Durchbiegung der Träger — und : 
eine solche findet immer statt — wird die Last dann 7 
auf die vordere Konsolkante in mehr oder minder grosser 
Entfernung von der Säulenachse übertragen und dadurch 
die Berechnung der Säule völlig illusorisch gemacht. 
Denn infolge der exzentrischen Auflagerung der Träger 
treten in der Säule selbst erhebliche Biegungsspannungen 
auf, die bei der Berechnung der Säule nicht berück- 
sichtigt wurden (Fig. 298 und 299). Ist daher mit Rück- 
sicht auf die Architektur die konsolartige Ausbildung 
des Kopfes nicht zu umgehen, so dürfen die Konsolen 
keinen Anteil an der Lastübertragung nehmen. Um dies 
zu erreichen, muss zwischen Konsole und Trágerunter- 
kante stets ein kleiner Zwischenraum von etwa 3 bis 
5 mm bleiben. > A 
Nach diesem ist die in Fig. 300 dargestellte Last- TT A 
übertragung richtig. Die hier angeordneten Winkel 
dienen zur Aussteifung des 
oberen Säulenendes und zur 
Befestigung der darüber liegen- 
den Konstruktionsteile, nicht 
aber zur  Lastübertragung. 
Die in Fig. 301 angegebene 
Verbindung ist dagegen durch- 
aus verwerflich, weil hier die 
Last erst durch die Winkel 
auf den unteren Sáulenschaft 
übertragen wird. Ebenso würde 
die in Fig. 302 dargestellte 
Konstruktion direkt als falsch 
bezeichnet werden müssen, 
wenn nicht dafür gesorgt wäre, 
dass die Konsole unbelastet 
bliebe. 
Säulenfuss. Der Säulenfuss hat den Zweck, die Last der Säule auf das 
Fundament zu übertragen. Er besteht daher im wesentlichen aus einer Platte 
von solchen Abmessungen, dass die Druckverteilung in einer der Tragfähigkeit 
des Fundamentes entsprechenden Weise erfolgt. Für die Berechnung des Säulen- 
fusses ist demnach die für die Unterkonstruktion zulässige Beanspruchung gegen 
Druck massgebend. 
  
  
  
  
Fig. 300. Fig. 301. 
  
  
 
	        
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