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Durch die kleine Pforte, die in den Alhambrapalast führt, gelangt man zuerst in den
»Myrtenhof*, Ruhig und still, wie ein triumender See,
liegt das Wasser eines grossen
Marmorbassins in Form eines langgestreckten Rechteckes vor uns. Blumenbeete und Myrten-
hecken umgeben ihn; lange weisse Mauern, von einigen zart ausgearbeiteten Pforten durch-
brochen, schliessen ihn von zwei Seiten ein, wührend an den beiden sehmáleren Enden feine
Jaspissáulen die luftigen Bogen zierlicher Galerien tragen und der tiefblaue Himmel des
Südens die Decke bildet.
Aus dem Myrtenhof kommt man durch die ,Sala de la Barca“, deren Wände von oben
bis unten mit den kunstvollsten Arabesken bedeckt sind, so dass der Stein wie von Feen-
händen gewebte Stickerei erscheint, in den von geheimnis-
vollem Dämmerlicht erfüllten „Saal der Gesandten“. Er
geht durch zwei Stockwerke und ist mit einer Kuppel aus
Lärchenholz gedeckt. Von dem Reichtum der Ornamentik
in diesem Raume wird die Tatsache einen Begriff geben,
dass nicht weniger als 152 verschiedene Muster gezählt
werden, die hier einst mit eisernen Formen in die frische
Gipsbekleidung der Wände eingedrückt wurden. (Die
Farben sind vorherrschend rot und schwarz).
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Kehrt man in den Myrtenhof zurück und verlässt
man denselben durch die Sala de los Mocarabes, so gelangt
man in den berühmten „Löwenhof“, von dem ein Teil in
Fig. 255a abgebildet ist. Er hat seinen Namen von den
zwölf Marmorlöwen, die die grosse Brunnenschale in der
Mitte tragen — ausser diesem hat der Hof noch acht
kleinere Brunnen — seinen unvergleichlichen Reiz aber er-
hält er durch die Säulenhallen, die ihn umgeben, durch die
Pracht der in zierlichster Ornamentik wie aus Elfenbein ge-
schnitzten Bogen und Wände, die von 124 teils einzeln
stehenden, teils in Gruppen vereinten weissen Jaspis- und
Alabastersäulen getragen werden (Fig. 256 und 257). Der
Hof selber ist 28 m lang und 16 m breit, mit weissem
Marmor gepflastert; an seinen beiden Schmalseiten ragen
aus den Säulenhallen nicht weniger phantastische, von
reizenden Holzkuppeln bekrönte Pavillons in das Ge-
viert hinein. Ein in Stein gehauenes Gedicht hat man
mit Recht dieses Wunder luftiger, phantastischer De-
koration genannt, das durch die Einfachheit der Anlage,
die genialen Massverhältnisse, die magische Weisse unter dem
blauen Himmel Granadas und den üppigen Reichtum der
Ornamentik an zierlichem Filigranwerk und lebendigem
Formenspiel der Sáulenkapitelle geradezu blendet und ver-
wirrt.
Àn den Lówenhof schliesst sich südwestlich die recht- Ë a
eckige Abencerragenhalle (Fig.257 und 258) mit dreistôckigem Gewôlbeanfänger aus dem Saal
Mittelraume. Rechts und links ôffnen sich nach ihm zu mit der Abencerragen.
herrlichen gezackten Bogen reich geschmückte Alkoven, die
die ganze Breite des Saales einnehmen und mit Stalaktitengewülben versehen sind. Im zweiten
Stockwerk steigen über einer Galerie acht kleinere Stalaktitengewólbe zwickelartig empor
und verwandeln so das oberste Geschoss in ein Sechzehneck mit ebensovielen, ein sanftes
Licht verbreitenden Fenstern. Ueber ihnen erhebt sich dann eine mächtige Stalaktiten-
wôlbung, die den phantastischen Eindruck des Ganzen noch erhôht.
An der ôstlich anstossenden Schmalseite des Lôwenhofes befindet sich eine siebenteilige
Halle mit sieben dunkeln Hinterräumen, der ,Saal des Gerichtes“, höchst merkwürdig durch
die Tropfsteinbildungen der Decke und durch die farbige Architektur, die von hohen Ober-
lichtkuppeln aus beleuchtet wird.