auch ihr Gewölbe häufig reicher als diejenigen der übrigen Travéen gegliedert
wurde (Fig. 262 und 263).
Die Querschiffe gewannen an Breite
Fig. 266, und allgemeiner architektonischer Ent-
wickelung. Sie erhielten reiche Portale
und prächtige grosse Fenster (Fig. 271).
Ueberall wurden die raumabschliessenden
Aussenmauern soviel als angángig durch
máchtige Fenster, entweder in doppelter
Zahl übereinander oder mit durchgehenden
einfachen durchbrochen (Fig. 278). So
konnte das Licht in reichster Fülle ein-
strömen, soweit es nicht durch die teppich-
artige farbige Glasmalerei der Fenster-
scheiben gedämpft und harmonisch ge-
brochen wurde.
Dabei spielte mit der Zeit die Höhen-
entwickelung des gesamten Innen-
raumes eine immer grössere Rolle. Auf
kühn in die Luft ragenden schlanken
Pfeilern sollte die zierliche Gewölbedecke
schweben, die, mit Sternen besät, dem
Blicke des frommen Beschauers dem
Himmel nahe gerückt erschien. So stei-
gerte man die Höhe des Chores, den
man beim Neubau zuerst in Angriff nahm,
sowie die des Hochschiffes immer mehr, bis
man gewissermassen die Grenze der Stein-
technik erreicht hatte.*)
F. Die gewölbten Decken.
Die Ueberwölbung des Mittelschiffes
war in der kirchlichen Baukunst des
frühen Mittelalters immer der schwierigste
Punkt gewesen. Man hatte es versucht
mit Tonnengewölben auf kolossal starken
Widerlagsmauern; da blieb aber unter-
Chor der Kathedrale zu Meaux halb des Gewölbes sehr wenig Raum für
(nach Ungewitter). die Fenster. Man war zu dem Kreuz-
*) Die Kathedrale St. Germain-des-Prés in Paris ist 19 m hoch, Notre Dame in Chálons
(1157 bis 1183) — 22 m Hóhe, St. Remy in Reims (1164 bis 1181) — 32 m Hóhe, die Kathe-
drale von Laon (1170 bis 1290) — 24 m, die Kathedrale von Sens (1152 begonnen) — 29 m,
Notre Dame in Paris (1163 bis 1208) = 34 m, die Kathedrale zu Chartres (1260 geweiht) = 35 m,
die Kathedrale zu Reims (1212 bis 1295) = 37 m, die Kathedrale zu Amiens (1220 bis 1280)
= 48 m, die Kathedrale zu Beauvais, 1269 im Chor vollendet = 46,5 m Höhe (nach Adamy,
Architektonik).
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