Full text: Bautechnische Warenkunde (13. Band)

   
  
    
   
  
  
  
  
    
    
     
   
  
  
      
   
  
     
   
  
     
   
  
  
    
    
  
  
  
  
  
  
  
  
    
      
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der Zeiten auch verschiedene Maltechniken herausgebildet, davon jede in der 
Praxis mit einem besonderen Namen bezeichnet wird. Deshalb sprechen wir 
von einer Gouache-, Wachs-, Tempera-, Oel-, Kasein- usw. Malerei. Fassen 
wir nun diese einzelnen Techniken in dem Folgenden etwas näher ins Auge: 
Die Aquarell-Malerei. Die Farbstoffe hierfür bezeichnet man als Wasserfarben; 
als Bindemittel dient denselben reinstes Gummi arabicum. Die Farben sind nicht deckend, 
d. h. ein Farbe auf eine andere aufgetragen, bleibt nicht getrennt, sondern vermischt sich 
mit derselben, oder die eine scheint wenigstens hindurch. Gouache-Farben sind deckend. 
Ihr Bindemittel besteht ebenfalls aus Gummi oder aus feinem Leim. Sie gehören aber trotz. 
dem zu den Wasserfarben (guazzo = Wasserfarbe), sind aber noch mit Weiss versetzt 
Immerhin sind sie so deckend, dass man die eine auf die andere aufsetzen kann 
Tempera- und Oelmalerei. Wir lesen von berühmten Malern bei den alten Griechen 
und kennen ihre Bilder aus den Berichten der damaligen Schriftsteller. Welches Bindemittel 
sie aber für ihre Gemälde zur Erzielung grösster Haltbarkeit anwandten, wissen wir nicht, 
In den herrlich leuchtenden Wandmalereien des wieder entstandenen Pompeji, einer von 
Griechen gegründeten Stadt, glaubt man die Technik der Enkaustik (Wachsmalerei) vor sich 
zu sehen. Ob aber die mit Wachs gemischten Farbstoffe eingebrannt wurden, oder ob 
die Malerei erst nachträglich mit Wachs überzogen, und dieses dann erst mit glühenden 
Eisenplatten herausgezogen wurde, ist nicht erwiesen. 
Im Mittelalter malte man Tafelbilder für Altàre usw. mit Leim- und mit Harz. 
farben. Sie erscheinen trüb und saftlos. Deshalb setzte man den Farbstoffen Eigelb, Ei- 
weiss, Leim, Milch junger Feigensprossen und andere Bindemittel hinzu. Diese Maltechnik 
bezeichnet man als a tempera (— gemischt) oder als Temperamalerei. Sie war bereits den 
Assyrern, Persern, Rómern und Byzantinern bekannt. Im 14. und 15. Jahrhundert setzte 
man Mandel- oder auch Nussól den Farben hinzu, so dass sie saftiger und durchsichtiger 
hierdurch erschienen, und auch länger feucht blieben, mithin sich besser in einander ver- 
arbeiten liessen. Aber hierdurch nehmen selbstredend die Farben mehr Staub auf und 
dunkeln damit stark nach. Hubert und Johann van Eyck endlich begründeten gegen 1400 
die eigentliche Oelmalerei. Ihr bedeutendstes Werk ist der grosse Altar zu Gent. 
In Venedig hatten bereits die Brüder Gentile und Giovanni Bellini mit der zähen 
Temperatechnik Erstaunliches geleistet, bis es gegen Ende des fünfzehnten Jahrhunderts 
gelang, das Ziel zu erreichen, mit Hilfe des grossen Geheimnisses der erwähnten flandri- 
schen Oelmalerei. Sie wurde von Antonello da Messina in Venedig eingeführt. Seine 
Werkstatt kann man als die Wiege der Blütezeit dieser Kunst bezeichnen, deren Ruhm drei 
Namen der späteren Nachwelt künden, nämlich: Giorgione und Palma Vechio, die 
Schüler des oben genannten Giovanni und schliesslich vom Jahre 1507 ab Tizian, der grösste 
von allen dreien, der seinen Ruhm begründete an dem malerischen Aussenschmuck des eben 
vollendeten Neubaues vom Kaufhause der Deutschen, des weltberühmten Fondaco dei Tedeschi 
in Venedig. Von Italien aus hat sich dann diese Technik der Oelmalerei über Frankreich, 
Spanien, die Niederlande, England und die übrige zivilisierte Welt verbreitet. Deutschland 
besass sehr frühe tüchtige Künstler auf diesem Gebiete, die sich allerdings in Italien geschult 
hatten. So deren bedeutendster, Albrecht Dürer in Nürnberg, der bereits im Jahre 1505 
nach Venedig gegangen war. Aber auch er begründete seinen Ruhm noch mit Gemälden in 
Tempera-Technik, freilich bereits in solcher Vollendung, dass selbst Raffael ihm auf eine Bild- 
sendung mit vielen Dankesworten (1518) schreiben musste: „Ihr wisst die Farben so kunstreich 
zu handhaben, dass ich das Temperagemälde für ein Oelgemälde zu halten geneigt war, bis 
meine jungen Freunde mich meines Irrtums überführten.“ — Als Oelzusatz zu den Farbstoffen 
benutzte Dürer noch reinstes Nussôl. 
Zum Malgrund für Tafelbilder diente früher zumeist hartes Holz, in Italien z. B. 
Zedernholz, auch Metallplatten, später auch Lärchenholz. Mau grundierte mit Kreide 
und Leim, später malte man auf das Holz selber. Heute benutzt man sog. Maltuch, das 
dem Wurmfrass nicht unterliegt. Es ist grau oder gelblich grundiert im Handel zu 
haben und mit dünner Oelfarbe überzogen. Auch Pappe benutzt man für kleine 
Bilder, oder auch Mahagonikolz. Die getrockneten Oelfarben schlagen ein, d. h. sie 
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