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Eisenmennige, Eisenrahm, pulverisierter toniger Eisenstein, echt gegen Säuren
und Sehwefelwasserstoff, heller und dunkler von Farbe, Anstrich für Eisenteile. — Im
Handel: Marke FR.heisst Eisenrahm hell Marke V ist Eisenrahm dunkel. Die dunkle Farbe
ist dunkelviolett, muss aber 80% Sechwefelkies enthalten und frei von Schwefelmetallen und
schwefelsauren Salzen sein.
Englisehrot, Eisenrot, Engelrot, Chemischrot, Marsrot, Oxyd-
rot, Eisenoxyd, hell und dunkel, Wasser, Oel- und Leimfarbe. — Im Handel: Marke H
als helles Oxydrot, Marke D dunkles, dient auch zum Polieren.
Indischrot, ein dunkles Engl. Rot, siehe daselbst.
Mennige, Bleimennige, Bleirot, Bleizinnober, Goldsaturnobe,
Mineralorange, Pariserrot, giftiges Bleioxyd, Wasser- und Oelfarbe zum Grun-
dieren für Zinnoberanstrich (kein Rostschutzmittel), wird auch zu Kitt, zur Glasdarstellung,
zu Glasuren und zum Dichten von Róhren verwendet. Die feinsten Sorten heissen Mineral-
orange, Orangemennige, Pariserrot, Saturnzinnober und werden aus geglühtem Bleiweiss ge-
wonnen. Schlechte Sorten sind hàufig mit Ziegelmehl gefürbt.
Roter Ocker, verwitterter Hisenstein, Wasser-, Oel- und Kalkfarbe , sehr
haltbar.
Rotel, rote Kreide aus Ton und rotem Eisenocker, zu Stiften und zu Anstrichen.
Zinnober, in der Natur Schwefelquecksilber, meist aber kiinstlich dargestellt in
Holland und China, sehr giftig, sehr haltbar, gut deckend, Wasser- und Oelfarbe. Zinnober
kommt vor in den Farben rot, schwarz, grün, gelb und weiss.
Sehwarze Farben: Graphit, Silbergraphit, Wasserzblei,Pottloh,reiner
Kohlenstoff, mit Oel oder mit Weingeist angerieben, zum Schwürzen von Oefen, Bronzieren
von Gipssachen.
Mineralschwarz, Schieferschwarz, aus Alaunton, Grude und Kohle, Oel-
und Anstrichfarbe (Kalk).
Antimonschwarz (Eisenschwarz), aus Antimon und Zink, zum Färben von Grips
als Eisen.
Weisse Farbe: Barytweiss, Blanc fix, Mineralweiss, Neuweiss, Per-
manentweiss, nicht giftig, wenig deckend, keine Oelfarbe, mit dünnem Leimwassser
als Wandanstrich, abgebürstet, wird glänzend weiss,
Bleiweiss, Kremserweiss, aus Bleioxyd, Kohlensäure und Wasser, sehr giftig,
Oelfarbe, nicht echt. gegen S&uren und Schwefelwasserstoff, — Im Handel: Marke I, gute
Oelfabe. Venetianisches, Hollánder und Hamburger Weiss bestehen aus Bleiweiss
und Schwerspat-Zusatz. Perlweiss hat etwas Indigo-Zusatz. Pattinsonsches Weiss
gut deckend, besteht aus Chlorbleilósung mit Kalkwasser.
Lithoponweiss (Rotsiegel und Gelbsiegel), zinkhaltig, etwas giftig, Oelfarbe.
Zinkweiss, Deckweiss, ist Zinkoxyd, nicht giftig, wenig deckend, echt gegen
Sehwefelwasserstoff, nicht haltbar im Freien. Wasser- und Oelfarbe, gute Lackier-
farbe. — Im Handel: Marke R, Rotsiegel, ist die gebräuchlichste.
2. Pflanzenfarben.
Blaue Farben: Blauholz,Hàmatéin, Kampecheholzblau; von Hämatoxy-
lon Campechianum (Mexiko, Jamaika, Antillen), ein Färbemittel.
Indigo, aus Ostindien das beste, stellte man aus einem Pflanzenstoff, dem sog. Indican
her; zum Holzfärben.
Indigorëin, künstliches Indigo, Ersatz fiir Indigo.
Lackmus (aus Flechtenarten), wird durch Säuren rot, durch Alkalien wieder blau,
daher zu Reageuspapier verwendet. Nicht haltbar, wird mit Oel schwarz.
Waid, deutscher Indigo, von der Waidpflanze. Ersatz fiir Indigo. Der beste
ist der franzdsische (sog. Pastell), geringer der belgische und thüringische.
Braune Farben: Bister, Brauner Lark, Rostbraun, Los, aus geschlimm-
tem Buchenholzruss, Wasser- und Oelfarbe.
Saftbraun, aus gekochtem Siissholz, oder Kaffee, oder Tabak oder Katechublättern,
rotbraune und schokoladenbraune Tóne, Wasserfarbe.
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